Sie möchten im Urlaub etwas Außergewöhnliches erleben? Warum nicht ein Gefängnis besuchen? Nur so zur Probe, versteht sich. Eine Führung lehrt einen das Gruseln und erinnert an berühmt-berüchtigte Gangster, die einst dort einsaßen.
Das wohl berühmteste Gefängnis, das heute Touristen zugänglich ist, ist Alcatraz auf der gleichnamigen Insel vor San Francisco. Über eine Million Besucher jährlich begeben sich auf die Spuren von Al Capone & Co. Spannend sind bei der Führung natürlich auch die Geschichten über die verschiedenen Ausbruchsversuche – und wie die Jungs wieder eingefangen wurden.
Aber auch in Deutschland gibt es einige interessante Ziele für den Gefängnis-Tourismus: So kann man sich in den Lochgefängnissen von Nürnberg über einstige Foltermethoden informieren lassen. Die zwölf kleinen und eine große Zellen waren bereits im 14. Jahrhundert in Verwendung und lassen nur mehr erahnen, wie grausam es dort zugegangen sein muss.
Das Stasi-Gefängnis in Berlin wurde 1994 in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen umgewandelt und erinnert an die grausamen Verwahrungs- und Foltermethoden von über 10.000 Häftlingen. Das Dokumentations- und Begegnungszentrum lässt dabei genaue Vorstellungen aufkommen über physische (Schlafentzug, Fesselungen, Schläge) und psychische (Isolationshaft, Ungewissheit und Desorientierung) Foltermethoden.
Wer ein Gefängnis mit echten Gefangenen besuchen und ihnen etwas Gutes tun möchte, kann auf einem Trip nach Bangkok illegale Einwanderer und Flüchtlinge im Immigration Detention Center mit Essen oder einer Unterhaltung aufmuntern. Diesen mangelt es an Trinkwasser und Nährstoffen, sodass die Organisation „In Search of Sanuk“ Besuche dorthin vermittelt.
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von Solveig Michelsen