Die Populationen der Pinguine und Kormorane auf den zu Ecuador gehörenden Galapagos-Inseln sind in den letzten Monaten stark gewachsen. Forscher des Galapagos-Nationalparks vermuten, dass die weltweiten Corona-Reisebeschränkungen für die Rekordzahlen verantwortlich sein könnten. Die Tiere konnten aufgrund der ausbleibenden Touristen ungestörter nisten.
Erfreuliche Rekordwerte: Angaben des Parque Nacional Galápagos zufolge ist die Anzahl der heimischen Pinguine aktuell so hoch wie zuletzt 2006. 1.940 Tiere leben nach neuesten Zählungen momentan auf den Inseln. Im vergangenen Jahr waren es noch 1.451 Pinguine. Die kleinen Galapagos-Frackträger, die nur ca. 35 cm groß werden, sind vom Aussterben bedroht und ausschließlich auf den Inseln vor Ecuador zu finden. Ebenso endemisch, also nur auf den Galapagos-Inseln zu finden, sind auch die Stummelkormorane. Ihr Bestand wuchs innerhalb des letzten Jahres von 1914 auf 2220 Vögel an – so viele wie nie zuvor.
Neben den ausbleibenden Touristen führt der Nationalpark noch einen weiteren Grund für die steigenden Populationszahlen an: Das Wetterphänomen „La Niña“. Durch warme Passatwinde wurden in diesem Jahr besonders viele Fische vor die Insel-Küsten getrieben und bescherten den Vögeln eine reiche Nahrungsgrundlage, die sie zur Aufzucht ihrer Jungen nutzen konnten.
Insgesamt gehören über 100 kleine und große Inseln zum Galapagos-Archipel, das rund 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste, mitten im Pazifik liegt. 97% der Insel-Flächen stehen unter strengem Naturschutz und nur 5% der Inseln sind bewohnt. Seit August ist Galapagos wieder für Touristen zugänglich. Wer die Inseln bereisen will, muss zuvor jedoch eine Genehmigung von der Nationalparkverwaltung anfordern und darf sich im Parkgebiet nur in Begleitung eines lokalen Natur-Guides aufhalten. Da die Tiere auf den Galapagos-Inseln in der Regel keine Angst vor den Menschen haben, gelten zudem strenge Mindestabstandsregeln, sowie Berührungs- und Fütterungsverbote. Die Tier- und Pflanzenwelt auf den Galapagos-Inseln ist aufgrund der abgeschiedenen Insellage weltweit einzigartig und steht unter besonderem Schutz.
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von Sinja Stiefel