FKK-Urlaub an der Ostsee ist das eine – aber eine komplett textilfreie Kreuzfahrt durch die Karibik? Dieses besondere Erlebnis bietet ein US-Reiseunternehmen seinen Gästen. Noch sind Plätze frei.
Die Internetseite des Reiseanbieters Bare Necessities ist mit einem Warnhinweis versehen. Zutritt nur ab 18 Jahren. Das Firmenlogo zeigt eine nackte Frau, die auf einem riesigen Fisch reitet. Sehr viel anzüglicher wird es auf der Website aber nicht. Zwar kann der englische Begriff „Cruising“ neben dem Reisen auf Kreuzfahrtschiffen auch die Suche nach flüchtigen Sexpartnern bezeichnen. Doch bei Bare Necessities soll es ausschließlich um die unschuldige Freude an der Freikörperkultur gehen. Darauf weist schon der spielerische Firmenname (wörtlich „Grundbedürfnisse“) hin. Der ist nämlich auch der Originaltitel des Disney-„Dschungelbuch“-Klassikers „Probiers mal mit Gemütlichkeit“.
FKK-Kreuzfahrt durch die Karibik
Am 2. Februar beginnt für das „Big Nude Boat“ (Großes nacktes Boot) die Saison 2018 und noch sind Plätze frei. Los geht es in der US-Metropole Miami. Es folgen Stopps auf den Bahamas, der Dominikanischen Republik, Curacao und Aruba, ehe der FKK-Dampfer am 12. Februar wieder in Miami anlegt. Die Preise pro Person reichen von 1.099 US-Dollar (900 Euro) für eine innen liegende Kabine bis zu 6.999 Dollar (5700 Euro) für eine Suite. Hinzu kommen Hafensteuern und Trinkgelder. Das Schiff „Carnival Victory“ bietet auf 13 Decks Platz für knapp 2.800 Passagiere und 1.100 Crew-Mitglieder.
An Bord herrscht kein FKK-Zwang. Den Gästen bleibt es selbst überlassen, wie nackt sie ihren Urlaub verbringen möchten. In drei Fällen ist Kleidung vorgeschrieben: während des Ankerns im Hafen, in den Restaurants und bei der Cocktailparty des Kapitäns.
Unterwäsche wird übrigens nicht als Bekleidung akzeptiert. Dasselbe gilt laut den Verhaltensregeln für Fetischkostüme oder überdimensionalen Intimschmuck. „Unverhohlene sexuelle Aktivitäten“ sind verboten. Passagiere müssen nach US-Recht volljährig (also 21 Jahre alt) sein.
FKK für Toleranz
Bare Necessities startete 1991 mit 36 Kunden auf die erste FKK-Bootstour. Hauptziel sei es, den Gästen ein sicheres und komfortables Reiseerlebnis zu bieten, heißt es auf der Unternehmensseite. Die Firma bezieht aber auch gesellschaftspolitisch Stellung. Sie heißt Gäste aller Hautfarben, Altersgruppen, Körperformen und sexueller Orientierungen willkommen. Das Angebot soll dazu beitragen, Vorbehalte gegen nackte Haut abzubauen. Nacktheit sei nicht gleichbedeutend mit Sex und eine ganz natürliche und wunderschöne Sache, betont Bare Necessities.
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Von Hannah Sommer