Im öffentlichen Fernverkehr gibt es zwei klare Lager: Fernbusfahrer und Bahnfahrer. Die einen schwören auf die günstigen Preise, die anderen auf den Komfort. Doch ganz so scharf lassen sich die Grenzen nicht mehr ziehen; einiges hat sich hier verändert.
Zur Zeit der Markteinführung im Jahr 2013 glänzten die Fernbusfahrten mit Schnäppchenpreisen. Um diese heute zu ergattern, muss man früh buchen. Denn der Preis orientiert sich an der Nachfrage, nicht am gefahrenen Kilometer. Und die Konkurrenz unter den Busunternehmen ist kleiner geworden: 95 Prozent aller Fahrten bedient momentan Flixbus. Dennoch ist es in den meisten Fällen immer noch günstiger als mit der Deutschen Bahn zu verreisen – auch wenn man dafür Abstriche hinnehmen muss.
Zum einen wäre da die längere Fahrtzeit. Busse sind dem üblichen Verkehr unterworfen mit all seinen Staus und Gefahren. Züge können dagegen mit ganz anderen Geschwindigkeiten durchs Land brausen. Und wer Wert auf Komfort legt, fühlt sich ebenfalls bei der Bahn besser aufgehoben: mehr Beinfreiheit, Raum zum Umherspazieren oder gar ein Bord-Bistro. Menschen mit Tendenz zur Reiseübelkeit haben sowieso eine klare Meinung dazu. Außerdem werden lang nicht so viel Städte mit Bussen wie Bahnhöfe von der Bahn angefahren. So viel zu den gewichtigsten Argumenten.
Doch die zahlreichen Verbindungen der Fernreisebusse ergänzen das Zug-Angebot oftmals um ein paar interessante Zeiten. Fahrradmitnahme ist auf vielen Strecken ebenfalls möglich – da hinkt die Bahn oft noch hinterher. Und auch mit langsamen, aber steten Preiserhöhungen ist und bleibt der günstige Ticketpreis das schlagkräftigste Argument. Das Fazit: einfach mal ausprobieren!
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von Solveig Michelsen