Die Schweizer Ibis-Hotels haben den Service auch bei uns bekannt gemacht, aber sie waren nicht die Ersten: Instagram-Sitting für urlaubsreife Influencer. Dass solche „Social-Media-Urlaubsvertretungen“ ihre Daseinsberechtigung haben, zeigt vor allem eines: Der porträtierte Genuss ist meilenweit weg vom eigenen Gefühl.
Im November 2018 kümmerten sich die Ibis-Hotels in Zürich und Genf besonders um das Wohlergehen der InfluencerInnen. Denn ein Instagram-Account regelmäßig zu bestücken ist kein Teilzeitjob, wie viele erfolgreiche Influencer wissen. Also gab es „Relax, we post“-Wochenenden im Angebot: eine Dienstleistung für Blogger und Influencer, die ihre Social-Media-Verantwortung für eine Weile abgeben wollten. Natürlich in die Hände namhafter Profis wie „Germany’s Next Topmodel“-Kandidatin Sara Leutenegger (108k Follower) oder die Lifestyle-Bloggerin Christina Gheiceanu (150k Follower). Eine humorvolle Einladung dazu findet ihr hier.
Doch in den USA ist ein ähnlicher Service längst bekannt. So heuerte zum Beispiel das Fairmont Scottsdale Princess Hotel in Arizona diesen Sommer einen „Instagram Concierge“ an, der die Gäste bei ihrer „Arbeit“ am Account unterstützte. Und auch im Resort Conrad Maldives Rangali Island auf den Malediven gab es bereits 2017 einen „Instagram Butler“. Das zeigt vor allem eines: Das Bedürfnis, sich einfach mal auszuklinken, ist große. Digital Detox heißt das Schlagwort dazu. Denn der dargestellte Genuss auf den Bildern ähnelt nur in den seltensten Fällen den echten Empfindungen. Schließlich ist das perfekte Foto harte Arbeit. Und das gilt leider auch für die derzeit 350 Millionen Bilder, die unter dem Hashtag #travel zu finden sind.
» Urlaubsgrüße per Social Media sind Einladungen für Kriminelle
» Die 10 beliebtesten Instagram-Orte der Welt
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
von Solveig Michelsen