Dubrovnik sperrt Kreuzfahrtschiffe aus. Ab 2019 dürfen maximal zwei Schiffe täglich die kroatische Adriastadt anlaufen. Bislang waren es teils mehr als zehn der Ozeanriesen. Dubrovnik will so seine UNESCO-Altstadt vor den Menschenmassen schützen.
Dubrovnik hat die Nase voll von Kreuzfahrttouristen. Die kroatische Stadt an der Adria schiebt ab 2019 den Riegel vor. Dann dürfen nur noch höchstens zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag in Dubrovnik anlegen, sagte Bürgermeister Mato Frankovic der Zeitung „The Dubrovnik Times“. Damit werde die Zahl auf 5.000 Passagiere täglich begrenzt. Die entsprechenden Verträge mit den Kreuzfahrtreedereien seien bereits unterzeichnet. Laut dem Bericht haben bislang teilweise mehr als zehn Kreuzfahrtschiffe pro Tag die Perle an der Adria angesteuert.
„Game of Thrones“ und Dubrovnik
Dubrovnik hat in den vergangenen Jahren einen enormen Anstieg bei den Besucherzahlen verzeichnet. Dafür sorgte vor allem die Erfolgsserie „Game of Thrones“. Sie wurde an zahlreichen Orten der mittelalterlichen Altstadt gedreht und machte Dubrovnik weltweit berühmt. Außerdem liegt Dubrovniks historischer Stadtkern direkt an der Adriaküste und ist für die Reedereien ein attraktives Ziel auf den Routen durch das Mittelmeer. Jeder zweite Besucher der Stadt ist laut dem Zeitungsbericht mittlerweile ein Kreuzfahrttourist. Das stellt Dubrovnik aber vor besondere Herausforderungen.
Zum einen ist da die schiere Anzahl von Menschen, die sich mit einem Schlag von einem der Ozeanriesen in die engen Altstadtgassen ergießen. Bereits ihre bloße Anwesenheit gefährdet den Welterbestatus. Die UNESCO hat gewarnt, dass das historische Stadtzentrum höchstens 8.000 Touristen gleichzeitig verkraften kann. Mit der Begrenzung ab 2019 will der Bürgermeister den Welterbetitel bewahren.
Kreuzfahrtschiffe schaden Dubrovnik
Aber auch die Einheimischen ächzen unter der Last des Massentourismus. Gerade die Besucher von den Kreuzfahrtschiffen lassen Medienberichten kaum Geld in der Stadt. Gerade einmal zehn Euro sollen es im Durchschnitt pro Kopf sein. Dafür sorgen die Touristen immer wieder für Ärger, etwa durch öffentliches Urinieren in der Altstadt.
Dubrovnik hatte bereits in diesem Jahr den Kreuzfahrttourismus in geordnetere Bahnen gelenkt. Die Ankunft der Schiffe wurde besser organisiert und über den Tag verteilt. Trotz gestiegener Besucherzahlen sei deshalb die historische Innenstadt 2018 zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht mehr verstopft gewesen, sagte Bürgermeister Frankovic.
Außer Dubrovnik - welche Reiseziele lohnen sich außerdem im Oktober? Zu unseren Tipps
» 10 Top-Sehenswürdigkeiten in Tschechien & der Slowakei
»Das waren die ersten UNESCO-Welterbestätten
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
Jonathan Berg