Eine Maß Bier in Tracht trinken, Achterbahn fahren und mit gebrannten Mandeln über die Wiesn schlendern – das Münchner Oktoberfest lockt auch 2016 Besucher aus aller Welt an. Doch der traditionelle Ruf zum Start des Oktoberfests hat dieses Jahr einen besonderen Klang, denn das vergangene Jahr stand im Zeichen von Terroranschlägen in Paris, Brüssel, Nizza – und auch in Bayern. „Ozapft is – auf eine friedliche Wiesn!“ lautet das diesjährige Mantra.
Am 17. September 2016 ist es wieder soweit: Mit dem offiziellen Anzapfen des ersten Bierfasses beginnt das Oktoberfest. Nun werden Bedienungen wieder bis zu 18 Maß durch Tischreihe der Zelte stemmen, der Geruch von frischem Grillhendl wabert durch die Zeltgassen und Besucher stimmen "ein Prosit der Gemütlichkeit" an. Bis zum 03. Oktober 2016 kommen auf der Theresienwiese in München erneut mehrere Millionen Menschen zusammen, um gemeinsam das größte Volksfest der Welt zu feiern.
Doch die Menschen sind nach dem Amoklauf in München, diversen Anschlägen in Bayern und weltweit verunsichert. Hotels sind weniger gebucht als sonst zur Wiesnzeit, und mancher überlegt noch, ob er auf das Volksfest geht. Die meisten allerdings lassen sich die Laune nicht verderben. Beobachter rechnen nicht mit massiven Einbrüchen. Um die sechs Millionen Besucher werden bis zum 3. Oktober erwartet.
„Auf eine friedliche Wiesn!“ – Sicherheitsvorkehrungen auf dem Oktoberfest
Unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen als je zuvor beginnt am 17. September das diesjährige Münchner Oktoberfest. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird wie stets mit dem Anstich des ersten Bierfasses um Punkt 12.00 Uhr die Wiesn eröffnen. „Ozapft is – auf eine friedliche Wiesn!“ lautet das Mantra, welches das größte Volksfest der Welt für gestartet erklärt. Dieses Jahr haben die Worte besondere Bedeutung.
Erstmals dürfen Besucher keine großen Taschen und Rucksäcke mitbringen. Sie können das Gelände auch nur durch kontrollierte Zugänge betreten: Zum ersten Mal in der mehr als 200-jährigen Geschichte des Volksfestes ist das Gelände vollständig umzäunt. Der mobile Rollzaun sollte ursprünglich vor Überfüllung schützen – nun aber wird er vor allem umfassende Kontrollen ermöglichen. Auch die Anzahl der Überwachungskameras wird aufgestockt. So wird die Münchner Polizei erstmals 29 statt 19 Kameras einsetzten.
Die Wiesn-Wirte geben sich hingegen unerschrocken. Angst hätten sie nicht – sie vertrauten vollständig auf die – erheblich aufgestockten – Ordnungskräfte sowie die Polizei, sagen sie durch die Bank. Allerdings haben einige Zelte auch erstmals Überwachungskameras in ihren Festzelten installiert.