Freunde des nächtlichen Bahnfahrens müssen sich beeilen: Die Deutsche Bahn bietet nur noch bis zum Jahresende ihr Nachtzug-Programm City Night Line an. Womöglich springt aber die Konkurrenz aus Österreich ein.
Vor vielen Jahren wollte die Deutsche Bahn bereits die Speisewagen abschaffen. Das Vorhaben scheiterte am Protest der Kunden. Jetzt aber zieht der Konzern seine Streichpläne durch und stellt zum Jahresende den Verkehr mit Nachtzügen ein. Begründung: Die City Night Line sei unrentabel. Allein im vergangenen Jahr sollen sich die Verluste auf 31 Millionen Euro belaufen haben.
Für Kritiker hat die Deutsche Bahn ihr Programm hingegen selbst in die roten Zahlen gefahren. Es gebe kaum verlockende Angebote, Verbindungen seien gestrichen worden. Der Chef der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), Claus Weselsky, wirft dem Konzern sogar vor, das ungeliebte Geschäftsfeld künstlich krank zu rechnen.
Über Nacht von Hamburg nach Zürich
Derzeit sind die Nachtzüge noch buchbar, es stehen elf Verbindungen zur Auswahl (unter anderem Hamburg-Zürich, München-Rom oder Köln-Prag). Ein Platz im Schlafwagen 2. Klasse mit 3er Belegung ist bei innerdeutschen Fahrten ab 69 Euro zu haben. In der 1. Klasse als „Deluxe Single“ beginnen die Preise ab 159 Euro.
Wer gern morgens ausgeruht am Ziel ankommen möchte, kann aber möglicherweise auf einen DB-Konkurrenten ausweichen. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erwägen, zumindest einen Teil der Nachtzug-Strecken zu übernehmen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, sollen die konkreten Pläne im September präsentiert werden.
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Von Hannah Sommer