Der kanadische Lake Louise im Banff-Nationalpark ist ein Postkartenmotiv. Legt man viele solcher Postkarten nebeneinander, fällt auf, dass der See völlig unterschiedliche Farben hat. Photoshop-Bearbeitungen? Mitnichten. Für den Farbwechsel sind vielmehr die umliegenden Gletscher und Flüsse verantwortlich.
Auf den meisten Bildern strahlt er in einem leuchtenden Türkis. Dabei gibt es ihn auch in intensivem Dunkelblau bis mattem Weiß. Der berühmteste See des kanadischen Banff-Nationalparks (Provinz Alberta) ist eben vielseitig. Zu verdanken hat er das einer speziellen „Zutat“, nämlich dem Rock Flour (Gesteinsmehl), das das Licht unterschiedlich reflektiert und somit für mehrere Farbvariationen sorgt. Doch wie kommt das dort hinein?
Die umliegenden Gletscher sorgen mit ihrer Bewegung dafür, dass Felsen zu mikroskopisch kleinen Sedimenten gemahlen wird, zu Gesteinsmehl. Dieses wird von den Schmelzwasserflüssen der Gletscher zu Tal gebracht – und in den See hinein. Im Winter sinken die Sedimente nach unten, was den See im Frühjahr nach der Schnee- und Eisschmelze klar macht und tief blau. Werden die Sedimente wieder aufgewühlt, bricht sich das Licht daran und sorgt für eine eher milchige und türkise Farbe.
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
von Solveig Michelsen