Etliche Regionen sind auf touristische Einnahmen angewiesen, die Urlauber kommen allerdings nur zögerlich. Deshalb haben einige Destinationen zu ungewöhnlichen Maßnahmen gegriffen, um Gäste von einem Aufenthalt zu überzeugen. Oder können aufgrund der aktuellen Gesetzeslage weniger Einschränkungen anbieten. Hier ein paar Beispiele.
Maskenfreier Urlaubsgenuss
Für viele das Nervigste an der ganzen Angelegenheit: das Maskentragen. Auch wenn der Verstand die Sinnhaftigkeit vielleicht anerkennt – die heiße Sommerluft sorgt dafür, dass man sich das Ding eher vom Gesicht reißen möchte. In Südtirol gilt – wie in den meisten Regionen Italiens – eine allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nur mehr, wenn der Abstand zwischen nicht zusammenlebenden Personen unter einem Meter liegt bzw. dieser Mindestabstand nicht sicher eingehalten werden kann. Auch am Gardasee wird mit „maskenfrei am Strand“ geworben, die Maskenpflicht anderswo eher leger gehandhabt.
Komplett befreit von der Maskenpflicht (außer am Flughafen) ist man in Dänemark – mit der Begründung, dass der Nutzen nicht einwandfrei bewiesen sei. Lediglich die Abstandsregel von einem Meter gilt es hier einzuhalten.
Coronafreies Urlaubsland
Als erstes europäisches Land konnte Island Ende Mai den Status „coronafrei“ vermelden. Damit dies so bleibt, wird die Einreise streng gehandhabt: Der Besucher hat die Wahl zwischen einer zweiwöchigen Quarantäne – was wohl die wenigsten Urlauber in Betracht ziehen – und einem Corona-Test, der ab 1. Juli kostenpflichtig ist (Preise inzwischen gesenkt auf 9000 SEK, ca. 60 Euro). Dafür kann man sich dann vor Ort maskenfrei bewegen – nur ein Sicherheitsabstand von zwei Metern sollte eingehalten werden.
Garantierte Rundum-Betreuung
Zypern verspricht Urlaubern, sie im Fall einer Infektion nicht im Regen stehen zu lassen. Für eine Unterkunft und die Verpflegung, sogar die Behandlung will Zypern aufkommen. Für quarantänepflichtige Urlauber steht ein eigenes Hotel mit 500 Betten zur Verfügung.
Garantierter Heimflug
Lufthansa hingegen setzt auf eine „Homecoming-Garantie“ und verspricht seinen Passagieren, sie aus ganz Europa unabhängig vom Tarif zurückzufliegen, wenn eine nachhaltige Verschlechterung der Covid-19-Situation vor Ort auftritt. Infizierte Urlauber werden allerdings nicht mitgenommen und müssen sich den Quarantänebestimmungen des jeweiligen Landes beugen.
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von Solveig Michelsen