Weil viele ländliche Kirchen nicht mehr genutzt werden, ihr Erhalt aber sehr teuer ist, hat sich der Churches Conservation Trust etwas einfallen lassen: In einigen englischen Gotteshäusern kann nun übernachtet werden. Das sorgt für Einnahmen, mit denen die historischen Häuser vor dem Verfall bewahrt werden können. Und beschert den Gästen ein einmaliges Erlebnis.
Knapp 350 leer stehende Gotteshäuser pflegt der gemeinnützige Churches Conservation Trust in England. Viele davon befinden sich in sehr ländlichen Gebieten und wurden zu einer Zeit gebaut, in der Gottesdienste noch gut besucht waren. Und jeder Ort großen Wert auf eine eigene Kirche legte – auch wenn es oft nur eine Handvoll Einwohner waren.
Heute tut man sich schwer damit, die finanziellen Mittel aufzubringen, um die historischen Gotteshäuser zu erhalten. Die Idee des „Champing“, also des „Camping in Churches“, soll die Kassen ein wenig aufbessern. Und sie kommt gut an: Kerzen dienen als stimmungsvolle Beleuchtung, die altehrwürdige Kulisse sorgt für das entsprechende Ambiente. Am Morgen wartet ein großzügiges Landfrühstück auf den Gast. Die drei Kirchen in England sind dementsprechend gut gebucht: Church of St Cyriac and St Julitta im Dorf Swaffham Prior, All Saint’s Church in Aldwincle und Church of St Mary the Virgin in Fordwich.
Wer nicht so weit reisen möchte, kann übrigens auch in Sachsen-Anhalt eine kirchliche Unterkunft testen: Die privat restaurierte Kirche Warmsdorf fungiert heute als Bed&Breakfast und hat auch eine schöne Ferienwohnung im Angebot.
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von Solveig Michelsen