Österreich

Brennerbasistunnel: Innsbruck – Brixen in 30 Minuten

Halbzeit für den Bau des längsten Eisenbahntunnels der Welt. 2026 werden Zugreisende dann nur noch 25 Minuten von Innsbruck bis zum Tunnelende in Franzensfeste brauchen – das sind 65 Zugminuten weniger als bisher. Zu bestaunen ist die faszinierende Großbaustelle bereits jetzt – sowohl in den interaktiven Tunnelwelten in Steinach am Brenner und Franzensfeste als auch im Rahmen einer Ortsbegehung.

Ortsbesichtigung des längsten Eisenbahntunnels der Welt: des Brennerbasistunnels | © Tirol Werbung

64 Kilometer durch Schiefer, Gneis und Granit, gesprengt und gebohrt unter den mächtigen Alpen hindurch mit bis zu 1800 Metern Gebirgsüberlagerung – davon träumte man schon im 19. Jahrhundert. Nun ist die Zeit reif geworden für dieses Großprojekt Brennerbasistunnel, das den internationalen Verkehr auf ein schnelleres und umweltschonenderes Niveau heben soll.

Details dazu vermittelt das Infocenter in Steinach am Brenner, für das Sie gar keine Verkehrsbegeisterung mitbringen müssen – die Aufbereitung dieser Megabaustelle fasziniert große und kleine Besucher gleichermaßen. So können Kinder sich als „Mineur“ betätigen und nach Ausführen der richtigen Arbeitsschritte den Sprengknopf drücken. Oder im Verkehrsmodell einen selbst gemachten Stau simulieren. Auf unterschiedliche Temperaturen erwärmte Steine lassen fühlen, wie warm es in den Tunneltiefen ist. Videos, Hörproben und ansprechende Exponate erklären alles Wissens- und Fragenswerte rund um den Brennerbasistunnel. Auch interessante Details erfährt man: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Grundstücksbesitz in Österreich bis zum Erdmittelpunkt reicht? Die Juristen haben also einiges zu tun … Oder dass die Temperatur nicht vom Abstand zum Erdmittelpunkt bestimmt wird, sondern von der Höhe der Masse, die drüber liegt?

Wer sich live hineinbegeben möchte in die Tunnelwelten, kann sich einer der Baustellen-Führungen anschließen. Nach einer kurzen Sicherheitsschulung schlüpft man in die Schutzausrüstung und wird unter Tage befördert, wo rund um die Uhr gearbeitet wird. Tunnelbauexperten beantworten alle Fragen der Besucher. Auch die Hauptdeponie im Padastertal, wo der Löwenanteil der ausgebrochenen 17 Millionen Kubikmeter Geröll angebracht werden soll, wird besichtigt. Vom anschließenden Renaturierungskonzept kann man sich im Infocenter Steinach ein gutes Bild machen.

Der Eintritt ins Infocenter Steinach am Brenner ist kostenfrei, die Führungen gibt es ab 17 Euro pro Person. Mehr Infos und Buchungen unter www.wipptal.at/tunnelwelten.

» 10 Fahrradtouren für den Herbst

» Bildergalerie: Herbst im Burgund - Wohltat für Leib und Seele

» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News

von Solveig Michelsen