Dass Tierschutz und Tourismus gut miteinander können, beweist das südafrikanische Land Botswana. Es setzt auf Klasse statt Masse, beteiligt die Gemeinden an den touristischen Einnahmen und geht gegen illegalen Wildtier-Handel konsequent vor. Diese Vorreiter-Rolle wird belohnt, denn immer mehr Urlauber legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz.
Für uns mag es selbstverständlich klingen, illegalen Wildtier-Handel in die Schranken zu weisen, doch in den südlichen Nachbarländern Botswanas sind diese Praktiken noch immer gang und gäbe: Elefanten werden für ihr Elfenbein getötet, andere Tiere der Trophäen willen. Der Abschuss eines Elefanten kostet zum Beispiel 16.500 Euro inklusive der Ausfuhrgenehmigung für 25 Pfund Elfenbein. Junge Tiere werden gefangen und verkauft, ältere Tiere für den Dienst am Touristen dressiert. Damit hat Botswana nun Schluss gemacht. 2014 wurde die Großwildjagd vom Präsidenten offiziell verboten. 2016 folgte das Verbot von touristischen Elefantenritten – als erstes Land überhaupt.
Auch wenn dahinter nicht immer die Sorge um das Tier, sondern manchmal auch wirtschaftliches Kalkül steckt – ein lebendes Tier bringt langfristig mehr Umsatz als ein getötetes –, setzt Botswana aktiv auf einen naturverbundenen Tourismus. Als Land mit dem größten Elefantenbestand ganz Afrikas weiß es seine Fauna und Flora zu schätzen – und zu vermarkten. Das aber unter einem nachhaltigen Sterne: Klasse statt Masse heißt die Devise des Landes, in dem über 40 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz stehen.
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von Solveig Michelsen