In Singapur stand ein 63-jähriger Flughafenmitarbeiter vor Gericht: Er hatte in knapp 300 Fällen die Destinationsetiketten auf den Koffern vertauscht und sie damit absichtlich auf den falschen Weg geschickt. Über das Strafmaß wird nun verhandelt.
War dem Kerl langweilig? Oder hegte er unbestimmte Rachegelüste, die er an den Flugreisenden auslassen konnte? Seine unbewegliche Miene vor Gericht ließ keine Rückschlüsse zu. Sicher ist, dass der 63-jährige Tay Boon Keh mit voller Absicht in 286 Fällen die Kennzeichnungen der Gepäckstücke am Flughafen in Singapur vertauscht hatte. Mit den Folgen, dass die Koffer und Taschen an völlig falschen Destinationen landeten, ihre Besitzer also ohne Gepäck am Zielort ankamen. Jeder, dem schon einmal einen Koffer verloren gegangen ist, weiß, wie ärgerlich und kompliziert das werden kann.
Nun soll entschieden werden, was mit dem Mitarbeiter geschieht, der seine Tat sofort gestanden hat. Bei einem Schuldspruch wartet bis zu einem Jahr Gefängnis auf ihn, Schadenersatzforderungen kommen außerdem auf ihn zu. Die Überwachungsmaßnahmen am Changi-Airport in Singapur seien nach dem Vorfall noch einmal verstärkt worden, sagte ein Flughafensprecher. Der Flughafen ist mit 59 Millionen Passagieren pro Jahr ein wichtiges internationales Drehkreuz und gilt als einer der besten und sichersten weltweit.
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von Solveig Michelsen