Davon konnten Radfahrer bisher nur träumen: einer „Fahrradautobahn“ ohne motorisierten Verkehr – und damit der Chance, den Staus ein Schnippchen zu schlagen. Nun ist der zweite Abschnitt des Radschnellwegs Ruhr fertig gestellt worden – Ziel ist eine über 100 Kilometer lange Radwegverbindung zwischen Duisburg, Essen, Bochum und Hamm.
Die Niederländer und die Schweizer haben es uns vorgemacht – nun kommt das Konzept einer „Radautobahn“ auch nach Deutschland: keine Autos, keine Ampeln und keine Staus. Dafür kilometerlanger Fahrradspaß auf glatter Bitumendecke. Und wer kräftig in die Pedale tritt, ist zu Stoßzeiten schneller unterwegs als im Automobil. Momentan kann man von der Uni Essen bis zum Hauptbahnhof in Mülheim in 30 Minuten radeln – eine fast unschlagbare Zeit.
Der erste Abschnitt von Essen nach Essen-Frohnhausen wurde bereits 2010 fertig gestellt. im November 2015 konnte auch der zweite Abschnitt in Mühlheim eingeweiht werden. Nun fehlen noch etliche Kilometer bis zum geplanten Radwegenetz, aber die Vision wächst. Genutzt werden vor allem alte Bahntrassen oder bereits vorhandene Wege. Letztendlich sollen damit 50.000 Autos von den Straßen geholt werden – was einer Einsparung von rund 16 Tonnen Kohlendioxid jährlich entspräche.
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von Solveig Michelsen