Die Reise- und Luftfahrtbranche steht aufgrund der weltweiten Corona-Krise vor tiefgreifenden Veränderungen. Schon jetzt sehen sich Fluggesellschaften wie die Deutsche Lufthansa zu drastischen Schritten gezwungen. So verkündete der Konzern jetzt, dass bis zu 80 Flugzeuge der bisherigen Flotte zukünftig nicht mehr starten werden. Der gesamte Flugbetrieb der Tochtergesellschaft Germanwings wird sogar komplett eingestellt.
„Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG erwartet keine schnelle Rückkehr der Luftverkehrsindustrie auf das Niveau vor der Coronakrise. Nach seiner Einschätzung wird es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht“, so der Inhalt einer Pressemitteilung, die das Unternehmen Anfang April veröffentlicht hat. Für die größte deutsche Luftfahrtgesellschaft bedeutet das, dass sie den finanziellen Gürtel nun wesentlich enger schnallen muss. Die direkte Folge: Die Flotte der Lufthansa wird deutlich verkleinert. Der Flugbetrieb der Konzern-Tochter Germanwings wird sogar dauerhaft eingestellt. Bis zu 1400 Mitarbeiter müssen nun um ihre Jobs bangen. Laut Pressemitteilung wird das Unternehmen jedoch versuchen so viele Angestellte wie möglich innerhalb der Lufthansa-Gruppe weiter zu beschäftigen.
Für Branchen-Insider sind die angestrebten Maßnahmen keine große Überraschung. Eine Umstrukturierung der Flotte wurde bereits im Sommer 2019 vom Unternehmen bekannt gegeben. Einem Bericht des größten deutschen Online-Reisemagazins Travelbook zufolge, vermuteten Gewerkschaften und Personalvertreter schon vor der offiziellen Verkündung, dass die Lufthansa die Corona-Krise nutzen würde, um Germanwings abzustoßen.
» Fliegen ohne Flugscham - geht das überhaupt?
» Richtig oder falsch? Die größten Mythen übers Fliegen
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
von Sinja Stiefel