Die Knickpyramide von Dahschur ist vermutlich über 4.600 Jahre alt. Ein echtes Urgestein – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit diesem Sommer ist das alte Gemäuer erstmals nach 50 Jahren wieder für Touristen zugänglich.
Wer an die berühmtesten Gebäude Ägyptens denkt, hat meist ein ganz genaues Bild vor Augen: das der Pyramiden von Gizeh. Abseits der Touristenmassen, 30 Kilometer von Gizeh entfernt, in Dahschur steht allerdings die erste „echte“ Pyramide der Welt. Die Knickpyramide ist das erste Grabmal, das jemals in der ikonischen Dreiecksform gebaut wurde - und das bereits im Jahr 2.600 v.Chr. Pharao Snofru, der erste König der 4. Dynastie, ließ die Pyramide als eine seiner möglichen Grabstätten errichten – tatsächlich begraben wurde er aber höchstwahrscheinlich in der zwei Kilometer entfernten roten Pyramide. Über 50 Jahre lang war die Knickpyramide nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das hat sich seit diesem Sommer geändert: Besucher können erstmals nach der umfangreichen Restaurierung der Anlage wieder einen Blick hinter die jahrtausendealten Mauern werfen. Auch gefundene Sarkophage und darin teils sehr gut erhaltene Mumien wurden hier von den Forschern in den letzten Jahren entdeckt und können teilweise vor Ort besichtigt werden. Der „Knick“ in der Pyramide, der dem Gebäude seinen Namen und die außergewöhnliche Form verleiht, entstand übrigens aufgrund von Bauproblemen. Um Stabilität und Statik der riesigen Pyramide zu erhalten, musste deren Form während der Bauphase mehrfach angepasst werden. Bis heute ist die Kalksteinfassade der viertgrößten Pyramide Ägyptens zu großen Teilen im Original erhalten. Auf jeden Fall ist sie einen Besuch wert, oder was meint ihr?
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von Sinja Stiefel