Jede 15. Wohnung in Amsterdam wird an Touristen vermietet. Pro Monat werden im Netz 25.000 Übernachtungsmöglichkeiten, allen voran auf Airbnb, angeboten. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Um die Lebensqualität für die Bewohner wieder zu verbessern, hat die beliebteste Stadt der Niederlande nun ein neues Gesetz erlassen und die touristische Vermietung stark beschränkt.
Seit 1. Juli 2020 ist die Vermietung von Wohnungen an Touristen in Amsterdam stark beschränkt. In den drei Stadtteilen Burgwallen-Oude Zijde, Burgwallen-Nieuwe Zijde (im und um das Rotlichtviertel) sowie Grachtengordel-Zuid (der südliche Part des Kanalrings), die am stärksten vom Phänomen „Overtourism“ betroffen sind, ist eine Vermietung an Touristen ganz untersagt. Für alle übrigen Viertel gibt es klare Regeln: Vermietet werden darf an nicht mehr als 30 Tagen im Jahr an maximal vier Leute. Außerdem wird ein Permit benötigt, das vorab genehmigt werden muss. Verstöße dagegen resultieren in Strafen von über 20.000 Euro.
Dieser Erlass geht aus einer öffentlichen Befragung der Anwohner hervor: 75 Prozent stimmten für ein Vermietungsverbot in ihrem Viertel. Nicht nur der Lärm, der Verkehr und die überfüllten Restaurants machten ihnen zu schaffen; auch die Ausrichtung der Geschäfte und der restlichen Infrastruktur auf den (vermeintlichen) Geschmack der Touristen sorgten für eine Minderung ihrer Lebensqualität.
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von Solveig Michelsen