Seit Mitte März ist Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne möglich. Das lässt offenbar viele urlaubshungrige Deutsche aufhorchen, die nun fleißig Flüge auf die Baleareninsel buchen. So viele, dass Fluganbieter wie Eurowings ihr Angebot für die Osterferien massiv aufgestockt haben. Doch trotz aller Reisefreude mehren sich auch kritische Stimmen zur Lockdown-Flucht in den Süden.
Es ist gerade mal ein paar Tage her, dass die Bundesregierung ihre Reisewarnung für die Balearischen Inseln aufgehoben hat. Für die dortige Tourismus-Branche bedeutet das: aufatmen! Für Urlauber bedeutet das: Flüge buchen! Für Spanier:innen bedeutet das: Unverständnis! Denn sie dürfen aufgrund der spanischen Corona-Restriktionen aktuell nicht innerhalb ihres eigenen Landes verreisen.
Auch Deutsche können bislang zu Ostern keinen Urlaub in der Heimat verbringen und so machen sich viele Erholungssuchende auf den Weg ins „17. Bundesland“. Bei der Einreise nach Spanien muss zwar weiterhin ein negativer PCR-Test vorgewiesen werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, aber eine anschließende Quarantäne entfällt. Auch bei der Rückkehr nach Deutschland.
Während dem Aufenthalt auf den Inseln ist allerdings trotzdem Vorsicht geboten. Wissenschaft und Politik warnen bereits vor dem großen Ansturm und befürchten, dass aus der Urlaubsinsel ganz schnell ein Corona-Hotspot à la Ischgl werden könnte. „Wenn die Reiseaktivität steigt, dann werden auch die Inzidenzraten steigen. Das ist relativ klar“, gibt etwa Virologe Bodo Plachter im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur zu bedenken. „Im Urlaub möchte man sich erholen, möchte man dann auch Corona vergessen. Und das führt dazu, (...) dass die Vorsicht sinkt und die Infektionsraten steigen.“
Die 14-Tage-Inzidenz auf den Baleareninseln ist mit derzeit 41 pro 100.000 Einwohnern (Stand:17.3.) niedrig. Auf Mallorca gilt eine Ausgangssperre von 22-6 Uhr und die Gastronomie muss bereits um 17 Uhr schließen. Auch Hotels und Ferienwohnungen müssen strenge Hygiene- und Sicherheitsprotokolle befolgen um Gäste beherbergen zu dürfen.
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von Sinja Stiefel