Wer an Cannes denkt, denkt an meterlange Yachten, türkisblaues Wasser, High Society und natürlich an eines der bekanntesten Filmfestivals weltweit. Seit 1946 werden in der südfranzösischen Stadt am Mittelmeer die Internationalen Filmfestspiele von Cannes veranstaltet. Auch dieses Jahr vom 11. bis 22. Mai 2016 ist es wieder soweit: das 69. Mal finden die bedeutenden Filmfestspiele mit viel Glitzer und Glamour in Cannes statt.
Wenn am Abend des 11. Mai die Prominenz wie George Clooney und Julia Roberts über den roten Teppich schreitet, dann werden Blitzlichtgewitter der Fotografen und Schreie der Fans kein Ende nehmen. Zwölf Tage lang tummeln sich Stars und Sternchen in Cannes rund um den Hauptveranstaltungsort Palais des Festivals et des Congrès. Eröffnet wird das Filmfestival mit Woody Allens Film „Café Society“ mit Kristen Stewart und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen.
Wer am 22. Mai die Hauptpreise abräumt, entscheidet eine neunköpfige Jury, die jährlich neu zusammengestellt wird und hauptsächlich aus Filmschaffenden besteht. Über die Jahre wurde diese ehrenvolle Aufgabe von bekannten Gesichtern wie etwa Sophia Loren, Roman Polanski oder Clint Eastwood übernommen. Dieses Jahr besteht die Jury unter anderem aus dem Jurypräsident George Miller, Kirsten Dunst, Vanessa Paradis und Arnaud Desplechin.
Der wichtigste Preis ist die Goldene Palme (Palme d’Or), mit der der beste Langfilm des Wettbewerbs ausgezeichnet wird. Weitere wichtige Auszeichnungen sind der Große Preis der Jury, der Preis der Jury und Preise in den Einzelkategorien weiblicher Darsteller, männlicher Darsteller, Regie und Drehbuch. Außerdem werden die Goldene Palme für den besten Kurzfilm, Debütfilm und die Ehrenpalme verliehen. Anders als bei den Oscars kann jedoch kein nominierter Beitrag mehrmals in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden.
Und wie jedes Jahr sind auch jetzt die Erwartungen wieder groß. Insgesamt 21 Filme streiten im Wettbewerb um die Goldene Palme und sorgen für eine hohe Dichte an namhaften Regisseuren und Darstellern: Altbekannt der Spanier Pedro Almodovar mit „Julieta“, die Belgier Jean und Luc Dardenne mit „La fille inconnue“ und Britin Andrea Arnold mit „American Honey“. Das US-amerikanische Kino ist zum Beispiel mit Jeff Nichols' Rassendrama „Loving“ und Jim Jarmusch' Liebesgeschichte „Paterson“ gut aufgestellt. 2016 ist auch das deutsche Kino, nach langer Durststrecke, wieder vertreten. Die junge Regisseurin Maren Ade präsentiert in ihren Film die Vater-Tochter-Geschichte „Toni Erdmann“.
» Weitere spannende MARCO POLO Reise-News
von Franziska Kastner