Knochenweiß. Modergrün. Augenhöhlenschwarz. Das sind die Farben, die dem Wiener ins Gemüt gehen. Und das sind auch die Farben der Katakomben, die einem im Unterbauch des Stephansdoms erwarten – dann, wenn man beim Nordturm in die Unterwelt steigt. Geheimnisvoll ist der „Steffl“ auch jenseits der dort auftauchenden Schädelpyramiden und Knochenberge, die zu den schaurigeren Ecken des Wiener Wahrzeichens zählen. Nicht umsonst wurde der Dom „Kalkriff im Häusermeer“ genannt, weil er in seiner grandiosen Bleichheit mitten in Wiens Innenstadt auftaucht.