Weihnachten in Rio: Caipirinha statt Glühwein

Mit Nikolausmütze am Strand zu liegen statt sich mit Mantel und Handschuhen durchs Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt zu schieben ist gar kein Problem – in Rio de Janeiro. In Brasiliens berühmtester Stadt herrschen rund um Weihnachten gleich zwei Hochs: Hochsommer und Hochsaison, die noch bis März andauert. Für Europäer ist es nicht ganz einfach, bei 30 bis 40 Grad Außentemperatur Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, die Cariocas – wie die Einwohner Rios auch genannt werden – tun allerdings ihr Möglichstes. Viele schmücken ihre Häuser in dieser Zeit mit rot, grün und gelb blinkenden Minilichtern.

Weihnachtsmänner in der Hitze

Zahlreiche Geschäfte sind mit Plastikweihnachtsmännern geschmückt und auch an der Praça 15, an der die Fähre in Richtung der Nachbarstadt Niteroi abfährt, schmückt ein großer roter Kunststoffnikolaus das altehrwürdige Hafengebäude. Es ist egal, ob Sie an der Saftbar einen „Suco“ oder eine „Vitamina“ (Saft oder Milchmixgetränk) trinken, in der Bäckerei gegenüber Pão de Queijo (kleine gebackene Käseteigkugeln) einkaufen oder in der Kneipe um die Ecke eine Caipirinha bestellen – die Chancen, dass die Bedienung einen roten Nikolausmütze trägt, stehen gut. Der Mann im roten Mantel mit dem wallenden weißen Bart ist in Brasilien allgegenwärtig, die Figur des Christkinds hingegen nahezu unbekannt.

Last-Minute-Shopping: Juwelen

Ein Weihnachtsbaum steht in Rio natürlich auch. Er ist knapp dreißig Meter hoch und aus Stahl, mit tausenden von Lampen, die nachts über der der Lagoa Rodrigo de Freitas, einem Binnengewässer, das an die Stadtteile Ipanema, Leblon, Lagoa und Jardim Botánico grenzt, blinken und funkeln. In der Nähe der Lagoa wird auch fündig, wer in Rio noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist – beim aus Deutschland emigrierten Juwelier Hans Stern. Der Unternehmer, der 160 Boutiquen in 12 Ländern besitzt, betreibt in Ipanema eine imposante Verkaufsstelle. Stern bietet dort neben filigranem Schmuck auch jene kleinen bunten Steinchen an, die Frauenaugen nicht nur zur Weihnachtszeit schnell zum Leuchten zu bringen.