Weihnachtszauber

Die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und Europas
Die schönsten Weihnachtsmärkte Europas

 

Der Nürnberger Christkindlmarkt ist für viele Amerikaner der Inbegriff deutscher Weihnachtsromantik. Für uns ein alter Hut, kennen wir ja schon alles. Aber wie sieht es denn mit den übrigen Favoriten in Deutschland und Europa aus? Hier schleicht sich glatt so manch neues Weihnachtsgefühl ein!

Die Tradition der Weihnachtsmärkte rührt aus dem Mittelalter her. Damals gaben die Märkte den Bürgern die Möglichkeit, sich vor dem Winter noch kräftig mit Lebensmitteln einzudecken. Anders als bei Messen durften auf einem Weihnachtsmarkt nur Ortsansässige ihre Waren feilbieten — auch daran wird heute nicht mehr festgehalten.

Dresden


In Dresden heißt der Weihnachtsmarkt „Striezelmarkt“, was vom Dresdner Stollen herrührt. Am Samstag vor dem zweiten Advent wird deshalb auch das Stollenfest gefeiert, für das ein Riesenstollen gebacken und verkauft wird.

Weiterer Höhepunkt des sehr traditionsreichen Christkindlmarktes (er existiert seit 1434) ist das tägliche Öffnen einer Tür im Adventskalender durch den Weihnachtsmann. Besondere Kunsthandwerkserzeugnisse sind die Schnitzereien aus dem Erzgebirge und so genannte Pfluamentoffel, kleine Männchen aus Backpflaumen.

Frankfurt

Noch älter als der Dresdner ist der Frankfurter Weihnachtsmarkt, der erstmals 1393 urkundlich erwähnt wurde. Rund drei Millionen Besucher festigen den Ruf eines der besten Christkindlmärkte Deutschlands. Zu den klassischen Weihnachtsartikeln gehören die Quetschemännsche, kleine Männchen aus Pflaumen, Rosinen und Nüssen, und die Frankfurter Brenten aus Marzipanteig. Fest zum Programm gehört die Ausstellung der Frankfurter Künstler in der Paulskirche und in den Römerhallen.


Außerdem hat sich der Weihnachtsmarkt als Exportschlager einen Namen gemacht: Auch in Birmingham, Manchester, Edinburgh und Leeds findet ein „Frankfurter Christkindlmarkt“ statt, ganz nach dem Vorbild in deutschen Landen. Der Markt in Birmingham, einer Partnerstadt Frankfurts, ist nach eigenen Angaben der größte authentische Weihnachtsmarkt außerhalb des deutschsprachigen Raums.

Wien


Der Wiener Christkindlmarkt geht auf den Katharinenmarkt aus dem Jahr 1294 zurück, der 1626 bereits in einen Christkindlmarkt vor dem Stephansdom umgewandelt wurde. Nach vielen Standortwechseln ist der größte österreichische Weihnachtsmarkt nun am Wiener Rathaus zu Hause und erfreut die Herzen von inzwischen mehreren Millionen Besuchern.

Neben den üblichen Ständen gibt es ein Sonderpostamt mit Christkindl-Briefmarken und -Stempel, Kasperltheater und ein internationales Adventssingen. Dieses Jahr lesen Prominente täglich ihre Lieblings-Weihnachtsgeschichte vor – nicht nur für Kinder. 
In Wien finden sich übrigens rund 15 weitere Christkindlmärkte, die einen Besuch lohnen.

Bozen


Ganz jungen Datums ist der Bozener Christkindlmarkt, der erst 1990 ins Leben gerufen wurde und damit als erster Weihnachtsmarkt Italiens in die Annalen eingegangen ist. Neben dem Hauptmarkt am Waltherplatz gibt es noch den Winterwald im Garten des Palais Campofranco sowie weitere Nebenmärkte in der Altstadt.

Obwohl die Italiener diese Tradition erst sehr spät aufgegriffen haben, scheinen sie sich mächtig ins Zeug zu legen: Mehrmals ist Bozen bereits als „italienische Hauptstadt der Weihnacht“ tituliert worden.

Basel


Zu den größten Weihnachtsmärkten der Schweiz gehört der zweigeteilte Christkindlmarkt auf dem Barfüsserplatz und dem Münsterplatz. Hundert große Tannen und zahlreiche Lichterketten verbreiten weihnachtliche Stimmung. Vom Glühwein bis hin zu Eisbäumen, vom Kunsthandwerk über Kinderspielzeug zum Christbaumschmuck ist alles zu haben.

Ein Kinderprogramm mit Handwerkerateliers und Kerzenziehen verwöhnt die ganz Kleinen. Als Spezialität gilt das Baserler Leckerli, ein lebkuchenartiges Gebäck aus Honig, Nüssen und kandierten Früchten.

Paris


Betont schick gibt sich der Pariser „Marché de Noel“ an der Champs Elysées. Brunnen, Bäume und Kunstwerke sind mit über einer Million Lichtern gekonnt beleuchtet und tragen zu seinem Ruf als magischster Weihnachtsmarkt der Welt bei. Vom 60 Meter hohen Riesenrad am Place de la Concorde lässt sich das Ganze von oben überblicken.

Auch mit kulturellen und künstlerischen Darbietungen sowie kostenlosen Animationen für Jung und Alt geizt der Christkindlmarkt nicht. Zu den regionalen Spezialitäten zählen Foie Gras (Gänse oder Enten-Stopfleber), heiße Maronen und Austern.

Stockholm


In Stockholm heißt der Christkindlmarkt „Julmarknad“ und findet in der Altstadt „Gamla Stan“ statt. Das typische Rot der Schwedenhäuschen findet sich auch bei den Ständen wieder, die klassische schwedische Produkte wie Knäckebrot, Räucherlachs, Würste und Glögg (mit Mandeln und Rosinen verfeinerter Glühwein) sowie Kunsthandwerk verkaufen.

Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Märkten ist der Stockholmer Christkindlmarkt klein und ursprünglich geblieben.
Weitere Weihnachtsmärkte gibt es am Freilichtmuseum Skansen und im Park Kungsträdgården. Auch der winterlichen Schärengarten hat Weihnachtsmärkte zu bieten, die mit Dampfschiffen von der Innenstadt aus leicht erreichbar sind.



von Solveig Michelsen

 

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