Utahs beste Skigebiete

Park City und Deer Valley
Skigebiet Utah bei Sonnenuntergang

Viele Skigebiete Utahs haben ihren eigenen Reiz: Man denke nur an die Elche in „The Canyons“ oder das familiäre Powder Mountain. Park City trumpft auf mit seiner Größe und dem gleichnamigen bunten Städtchen, das auch Nicht-Skifahrer in seine originellen Cafés und Galerien lockt. Deer Valley hingegen setzt auf Exklusivität und weist Snowboarder und überzählige Skifahrer in ihre Schranken.

Deer Valley

Maximal 6500 Skifahrer dürfen sich auf den 90 Pisten tummeln, dann macht Deer Valley die Schotten dicht. Für Snowboardfahrer heißt es ohnehin „Wir müssen draußen bleiben“. Damit erfüllt das erst 1981 etablierte Skigebiet einen heimlich gehegten Wunsch vieler klassischer Skifahrer und trägt zu seinem Ruf als exklusives Resort bei.


Dafür sorgen nicht nur die Preise, denn mit rund 74 € für einen Tagesskipass bewegt man sich schon etwas über dem amerikanischen Durchschnitt. Aber der Gast soll auch etwas bekommen für sein Geld. Deshalb gibt es nichts Schöneres, als im Deer Valley die Orientierung zu verlieren: Aufreizende, meist blonde Damen stehen in neckischen Bunny-Kostümen neben den Übersichtstafeln, um Ihnen Tipps und Ratschläge zu geben, wo der Schnee noch besonders pulvrig, wo die Abfahrt besonders spannend ist.


Nicht zu vergessen der Ski-Trageservice und der kostenlose Busdienst vom Parkplatz zu den Pisten: Jeder gesparte Meter zu Fuß gibt Energie für einen weiteren Wedelschwung! Außerdem gibt es im Resort eine staatlich zugelassene Kinderkrippe und an den Lift-Warteschlangen werden Taschentücher für laufende Nasen angeboten.

Park City

Nur einen Katzensprung entfernt liegt Park City und wirkt lebendiger, bunter und jugendlicher. Dafür sorgen auch die farbenfrohen Holzhäuschen der ehemaligen Silberminenstadt, in die sich originelle Cafés, Boutiquen und Galerien einquartiert haben. Auch Robert Redford hat Gefallen daran gefunden und veranstaltet hier jedes Jahr im Januar sein „Sundance Film Festival“, das bedeutende Auszeichnungen an unabhängige amerikanische und internationale Filme verleiht.


Das Skigebiet selbst existiert seit 1963, als das Ende des Silberbooms den ersten Skilift auf den Plan rief – in der Hoffnung, das Städtchen damit am Leben zu erhalten. Die Rechnung ging gründlich auf: Die Wintertouristen kamen en masse; zur Olympiade 2002 wurden etwa ein Drittel aller Wettkämpfe in Park City ausgetragen.


Heute ist es wieder etwas ruhiger auf den 100 Pisten geworden, die zum Teil durch Kiefern- und Zitterpappelwälder führen. Oder vielleicht täuscht der Eindruck auch, weil man sich ohne Wartezeiten an den Liften und ohne Gedränge auf den Pisten in einer europäischen Nebensaison wähnt — so schön kann Skifahren sein!


von Solveig Michelsen