Nicht umsonst die Nummer Eins unter den Küstenstrassen: Der legendäre Highway 1 windet sich durch spektakuläre Naturkulissen, verbindet Fischerdörfer, gewaltige Küstenmammutbäume – und vor allem Strände für jeden Geschmack.
800 Meilen Küstenstraße – und ein Riff. Genauer: ein Gitarren-Riff. Es muss allerdings schon das richtige sein. Denn Musik ist wichtig, sie gehört zum California Dreaming einfach dazu. So wie die Straße, die diesen amerikanischen Westküstentraum verbindet. Es ist der legendäre Highway 1, der im Norden Kaliforniens beginnt, und dann vor allem eines tut: Nämlich immer weiter Richtung Süden zu führen. Der Sonne, den Stränden und Partys im weichen, goldenen Sand entgegen.
Legt man jetzt die "Beach Boys" ein, kommt man dem perfekten Soundtrack schon ziemlich nahe. Wer die berühmte Straße ganz im Norden angeht, darf sich zunächst auch über einen guten Schuss Mystik freuen: Mächtige Küstenmammutbäume – höher noch als die berühmten Sequoias – säumen den Coastal Pacific Highway im Redwood National Park. Es sind über 2000 Jahre alte Baumriesen, die gut 100 m hoch an der nordkalifornischen Küste aufragen, und denen auch das malerische Holzfäller-Dörfchen Eureka seine Existenz verdankt.
Streng genommen ist es noch die Küstenstraße 101, an der die rotbraunen Baum-Methusalems später einen weiteren großen Auftritt haben, und zwar an der Avenue of the Giants, der Allee der Baumriesen. Spätestens ab Legett, hier beginnt der eigentliche Highway 1, stiehlt schließlich der Pazifik den Bäumen die Show: unruhig und mit weißen Schaumkronen vor wildromantischen Stränden, an denen vor allem uriges Treibholz herumliegt.
Nördlich von Fort Bragg erstreckt sich der Mac Kerricher State Park Beach, eine 14 km lange, felsige, wilde und einsame Küste, die echte Abenteurer bei einem Ausritt am Strand erkunden können. Später hebt sich die Künstlerkolonie Mendocino auf einer Halbzunge über die Gischt. Selbst ein schneller Blick auf die Herrenhäuser in Pastell und die dahinter aufragenden historischen Wassertürme macht dabei sicher: Dieser wilde Teil Kaliforniens verspricht auch heute noch Inspiration pur.
Fort Ross taucht nun auf, der Nachbau eines russischen Handelspostens für Pelztierjäger. Und schließlich schält sich das hübsche Fischerdorf Bodega Bay aus dem dichten Nebel. Es ist jener Ort, an dem Alfred Hitchcock Teile von "Die Vögel" drehte – auch wenn die Möwen jetzt ganz entspannt durch den Himmel cruisen. Dramatik steuert die wilde Landschaft bei: Felsklippen, Brandung und bunte Fischerhäuser, die sich schützend in die nebelweißen Buchten legen.
Raben, schweigsame Baumriesen und weiße Gischtfetzen in der Luft. So sieht der wilde Vorgeschmack auf die endlose Beach-Promenade aus, für die der Highway eigentlich steht. Denn südlich von San Francisco ist plötzlich alles anders, egal ob man per Harley, im Cabrio, im Wohnmobil oder mit einem simplen Mietwagen unterwegs ist. Das Ziel ist in der Regel dasselbe: goldene Strände und der weiche Meeresschaum einer Brandung, die im Idealfall am sanften, welligen Sand leckt. Kurz, jene perfekte Unterlage, auf der einst ein essenzielles Stück kalifornischen Lifestyles entstand, der via Baywatch & Co. in alle Welt getragen wurde: die von Surfen, Beachvolleyball und Sonnenbaden inspirierte Beach-Kultur. Spätestens jetzt drehen wir die Beach Boys ein wenig lauter.
Highlights gibt es viele an der nachfolgenden Strecke, und zwar für jeden Beach-Geschmack. Santa Cruz, 120 km südlich von San Francisco, hat alle Standards parat, von Beach-Volleyball zu athletischen Surfern bis zu einer quirligen Strandpromenade mit Achterbahnen und Vergnügungspark. Kinder gewinnen dem schönen, breiten Strand aber noch etwas ab. Immerhin eignet sich der perfekt zum Sandburgen bauen.
Piedras Blancas zwischen San Francisco und Los Angeles setzt lieber auf den tierischen Charme seiner Seeelefantenkolonie. Auch Huntington Beach ist mehr als bloß ein umwerfend toller Strand: Mit seiner Surf City USA ® gilt es als Wiege der modernen Surfkultur. In der Tat bieten die herrlichen Strände an diesem Abschnitt der Pazifikküste perfekte Wellen und alles, was man sich von einem Wellenreit-Mekka erwartet – wozu auch das Internationale Surfmuseum zählt.
Und auch der 17-Mile-Drive, der sich durch den malerischen Del Monte Forest zwischen Pacific Grove und Carmel windet und an einer bizarren Felsküste Blicke auf die Villen der Superreichen erlaubt, ist eine Klasse für sich. Die Nobelkarossen vor dem hier gelegenen Pebble Beach, einer der exklusivsten Golf-Plätze der Welt, erinnern daran. Eine ganz andere Exklusivität umweht die windzerzauste Zypresse von Cypress Point – denn der vermutlich meistfotografierte Baum der Welt ist für alle da.
Auch weiter südlich zerfließen die Namen der Strandörtchen wie Vanilleeis in der Hitze einer kalifornischen Sommernacht: Da wäre Monterey auf der Landzunge der südlichen Monterey Bay, wo John Steinbeck einst „Die Straße der Ölsardinen“ schrieb. Die Sonnenölspur von Carmel, dessen Missionskirche San Carlos Borroméo de Carmelo zu den Tourismusmagneten zählt, führt nach gerade mal 5 km zum Point Lobos State Natural Preserve. Felsige Trails winden sich hier an der Küste entlang, perfekt um in Gezeitentümpeln bunte Anemonen zu beobachten. Oder den Picknickkorb zu plündern, im Idealfall an einem der vielen einsamen, kleinen Strände.
Nicht allzu viel später, an der zerklüfteten Steilküste um Big Sur, legt sich der Highway 1 erst recht traumhaft in die Kurve: Die Gegend um die Bixby Bridge ist ein landschaftlicher Höhepunkt der gesamten Strecke und bietet spektakuläre Ausblicke. Ebenso wie der Platzkellner des romantischen Restaurant „Nepenthe“, das zu seinen Gerichten eine atemberaubende Seaview serviert. Kein Wunder, dass den Ort, der mit klingenden Namen wie Henry Miller, Steve Mc Queen oder jener des Beatnik-Autors Jack Kerouac verbunden ist, bis heute ein Mythos umweht. Big Sur – das steht für US-Avantgarde abseits des Mainstream.
Spätestens in Santa Barbara hat man aber auch das spanische Kalifornien erreicht. Jetzt geben Kolonialgebäude und verträumte Adobe-Lehmhäuser den Ton an. Ganz anders präsentieren sich auch die City-Beaches der unmittelbar südlich gelegenen Megalo-City Los Angeles. Für Sonnenanbeter mit urbanem Chic ist der Besuch von Venice Beach ein absolutes Must. An einem der vielseitigsten und aufregendsten Strände der Welt herrscht Hedonismus pur, dem man besonders stilgerecht per Inline-Skates näher kommen kann.
Die Straßenkünstler zeigen neue Moden, die berühmte Strandpromenade führt währenddessen bis nach Malibu, dem Beach der Schönen und Berühmten, wo sich die millionenschweren Häuser von Stars wie Jennifer Aniston an steile Klippen schmiegen. Nicht zu vergessen, der American Way of Reef Diving: einfach vom Strand des Paradise Cove in Malibu wegschwimmen und dahin, wo eine Ansammlung alter Autos ein künstliches Riff voller Leben formt.
Auch der tiefe Süden wartet mit attraktiven Stränden auf. Rund 40 km nördlich von San Diego zieht bei Cardiff-by-the-Sea der San Elijo State Beach Camper an, die hier in unmittelbarer Meeresnähe ihre Wohnmobile abstellen können – am eindrucksvollsten auf den begehrten Steilhangplätzen hoch über dem Pazifik.
Und doch ist das lediglich eine südkalifornische Küsten-Schönheit neben vielen anderen auch. Immerhin hat San Diego mit seiner mehr als 100 km langen, sonnenverwöhnten Küste den Ruf eines wahren Badeparadieses. Die Mission Bay zählt zu den besten Familienstränden Kaliforniens und bietet viele Möglichkeiten für Kinder – den weichen Sandstränden des Südens sei Dank.
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