Lajitas. Was für ein Name! Einer, der nach Staub klingt, nach Pferden, klirrenden Sporen und knarrenden Sätteln. Nach Duellen im Sonnenuntergang und einsamen Desperados auf der Flucht. Und Lajitas macht seinem Namen alle Ehre: Mitten in der Chihuahua-Wüste gelegen, am westlichen Rand des Big-Bend-Nationalparks und am Ufer des Rio Grande, dösen seine klassischen Westernhäuser in der Mittagshitze. Schatten gibt’s nur auf den hölzernen Bürgersteigen unter den vorgezogenen Terrassen, und dort, wo sonst die Pferde stehen, brüten Autos vor sich hin. Leise knackt Stahl in der Hitze, und hinter einer schmalen Gartentür lockt – wie eine Fata Morgana – ein blühender Garten.
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Dabei ist eigentlich ganz Lajitas eine Fata Morgana. Eine Westernillusion: Im Souvenirladen brummt die Aircondition an der Blockhauswand, die auf alt getrimmten Gebäude haben modernstes Interieur und hinterm Städtchen liegt die Landepiste für die Privatjets der gut betuchten Gäste. Allerdings muss man nicht zwangsläufig mit diesem exklusiven Verkehrsmittel die Reise in die Cowboy-Vergangenheit in einer der abgelegensten Ecken des Lone Star States antreten. Auch wer mit dem Wohnmobil angerollt kommt, findet ein Plätzchen auf dem malerischen RV-Park am Fuß des Quiet Canyon.
Ob man nun im Camper übernachtet oder im Badlands Hotel, in den Boardwalk Suites oder dem Cavalry Post (den unterschiedlichen, mit viel Sinn für Cowboy-Romantik eingerichteten Hotelkomplexen von Lajitas): Das Equestrian Center steht allen Gästen offen. Denn wie soll man besser die Umgebung erkunden als auf jene Weise, die schon vor 150 Jahren die beste war? Ob drei Stunden lang im Sattel, ein Ausflug zum Sonnenaufgang oder ein Ausritt über Nacht – Pferdenarren und Cowboy-Fans kommen bei diesen Aktivitäten auf ihre Kosten.
Fest steht aber auch: Wer mit dem Flugzeug ins moderne Westernstädtchen kommt, verpasst das Beste. Immerhin soll die Straße von Presidio nach Lajitas eine der schönsten der Vereinigten Staaten sein. Hügelauf, hügelab führt sie immer am Rio Grande entlang, mitten hindurch durch eine Cinemascope-Landschaft aus bizarren Felsformationen, spärlich bewachsenen Hügeln, ausgetrockneten Flussläufen und Mini-Staubtornados am Straßenrand. Pferdeherden in einiger Entfernung von der Straße, ohne Zaumzeug und Reiter, unterstreichen einmal mehr, dass auch Autos hier nicht das Fortbewegungsmittel Nr. 1 sind.
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