Wer in der Türkei essen geht, wird gleich zweifach glücklich. Erstens: Was aus türkischen Küchen kommt, schmeckt herrlich frisch und lecker. Zweitens: Türkisch schlemmen ist unglaublich gesund. Und damit ist nicht der Döner gemeint, der sich in Mitteleuropa als Multi-Kulti-Fastfood-Renner etabliert hat. In der türkischen Küche nämlich spielt das Fleisch beileibe nicht die Hauptrolle. Der Star sind Aubergine, Kichererbse, Tomate, Gurke & Co., weshalb die Türken auch – kein Wunder – den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Gemüse in ganz Europa haben. Mittelmeerdiät heißt das Zauberwort, und die beugt bekanntlich Krebs, Diabetes und allen möglichen Herzleiden vor. Hauen Sie also rein, ihr Körper wird es Ihnen danken!
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Der Tag allerdings beginnt gewöhnungsbedürftig, zumindest, wenn man’s traditionell angehen lässt. Knuspriges Weißbrot, knackige Gurken, frische Tomaten und würziger Schafskäse samt Oliven und Butter sind der ideale Einstieg in den türkischen Morgen. Wer aufs Gewohnte nicht ganz vermissen mag, kann noch auf Marmelade oder Honig hoffen. Dazu gibt’s keinen Bohnen- sondern löslichen Kaffee und, natürlich, Tee (çay). Ebenfalls ganz besonders fein: Olivenöl mit Thymian, in das Sie Ihr Brot tunken können – ein weit verbreitetes Frühstück in ländlichen Regionen.
Derart gestärkt, ist das Mittagessen nur eine Formalität – zumal sich bei Sommerhitze der Hunger sowieso in Grenzen hält. Ein Omelette, Sandwich oder einen Toast gibt es in den Ferienorten an jeder Ecke, Bühne frei heißt es an dieser Stelle auch für den Döner Kebap. Allerdings nennt er sich in der Türkei meist İskender Kebap, ist schärfer als sein mitteleuropäischer Bruder und wird mit Butter, Tomatensoße und Joghurt übergossen auf Fladenbrot serviert. Apropos Joghurt: Ayran, das aus dem Milchprodukt bestehende Getränk, gibt’s ebenfalls überall. Wer allerdings für den Nachmittag noch Programm geplant hat, sollte eher zum Wasser greifen – Ayran macht nämlich müde.
Abends hat die türkische Küche ihren ganz großen Auftritt, dann, wenn die Sonne längst untergegangen ist und die warmen Sommernächte für Romantik an den Restauranttischen sorgen. Der ideale Start ins kulinarische Wunderland beginnt kleinteilig mit den mezeler, den türkischen Vorspeisetellern. Kalt geht’s los, mit densoğuk mezeler: zum Beispiel Auberginensalat (patlıcan salata), gebratene Leber (arnavut ciğeri), Tscherkessenhuhn (çerkez tavuğu) oder scharf gewürzte Tomatenpaste (acı sos), Tintenfischsalat oder eingelegte Sardinen (hamsi).
Mit Schafskäse gefüllte Blätterteigrollen (sigara böreği), Kalamares (kalamar) oder Shrimps aus dem Tontopf (karides güveç) komplettieren als warme Vorspeisen den leckeren Auftakt. Wenn Sie eine größere Runde sind, machen Sie es wie die Türken: Bestellen Sie einfach eine Auswahl und probieren Sie sich einmal quer durchs Angebot. Ähnlich funktioniert’s übrigens, wenn es ans Bezahlen der Rechnung geht. Getrennte Geldbeutel sind nicht bekannt, man legt einfach zusammen und bezahlt alles gemeinsam.
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