Im Multikulti-Land Südafrika ist die Küche genauso facettenreich wie die Bevölkerung. Bei einem Besuch sollte man sich auf eine kulinarische Abenteuerreise begeben.
Das Angebot ist groß: von der schwarzafrikanischen Küche über die der Nachfahren von Sklaven aus Malaysia und indischen Gastarbeitern bis hin zu den Gerichten der Einwanderer aus Europa. Ganz eigen sind die Speisen der Südafrikaner burischer Abstammung: oft deftige Eintöpfe mit Kartoffeln, Mais oder Gemüse als Grundlage und dann mit viel Fleisch gekocht. Sie werden nach dem gusseisernen dreifüßigen großen Topf, der im offenen Feuer steht, Potjiekos (Topfgerichte) benannt. Im "Karoo Cafe" in Pretoria, eher Kneipe als Restaurant, kann diese Hausmannskost probiert werden.
Überhaupt ist das Grillfeuer ganz wichtig, denn Südafrikaner aller Hautfarben lieben ihren "Braai". Besonders an Sonntagen duften ganze Vororte nach frisch gegrilltem Fleisch oder Boerewors, einer Bratwurst, die jeder Metzger mit seiner ganz eigenen Kräutermischung würzt. Berühmt für seine Qualitäten als Grillmeister ist Mzoli, der in seiner Fleischerei im Kapstädter Township Gugulethu besonders am Wochenende am offenen Feuer für Hunderte von Gästen das Fleisch brät. Dazu gibt es dann Salat und Mieliepap, eine Art afrikanische Polenta. Dieser Maisbrei ist auch die Grundlage der traditionellen afrikanischen Küche Südafrikas, hier heißt er Phutu und wird oft mit Amasi, einer Soße aus saurer Milch gegessen. Besonders beliebt sind Isibindi, dünn geschnittene Lammleber mit Zwiebeln, und Ulusu, weich gekochte Kuddeln mit einer Soße aus Zwiebeln, Sellerie und Kartoffeln. Bei Wadie’s in Soweto können diese Gerichte probiert werden.
Die Malayen haben das Nationalgericht des Kaps in den südlichsten Zipfel des Kontinents gebracht: Bobotie. Es ist ein Auflauf aus Lammhackfleisch, das mit Curry gewürzt und dann mit getrockneten Aprikosen, Rosinen und Mandeln gekocht wird. Dazu werden Reis, Chutney, Kokosflocken und Bananenscheiben gereicht. Auch bei den Sosaties, einem von den Sklaven eingeführten Gericht, werden Trockenfrüchte verarbeitet. Sosaties sind kleine Spieße aus Hühner- oder Lammfleisch, Tomaten, Zwiebeln und getrocknete Aprikosen. Samstags werden diese Köstlichkeiten in Kapstadt, genauer im Bo-Kaap, an Straßenständen als Take Away verkauft.
Ganz anders wird in KwaZulu-Natal gekocht, der Heimat der Nachfahren der indischen Einwanderer, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts nach Südafrika kamen. Es gibt Curries in allen Variationen und Schärfegraden und natürlich Tandooris. Besonders beliebt sind Samosas, kleine Blätterteigtaschen mit Gemüse oder Fleischfüllung, die in heißem Fett gebraten werden. Im Haveli in Durban werden typisch indische Gerichte in großer Auswahl auf einem Buffet angeboten.
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