Das Nachtleben in den Metropolen Südafrikas kann locker mit Berlin, London und New York mithalten - besonders im Sommer.

In den letzen 15 Jahren hat sich in den drei großen Städten Südafrikas eine facettenreiche Nachtclub Szene entwickelt. Dazu haben sicher auch die vielen Besucher aus dem Ausland beigetragen, aber hauptsächlich ist es ein Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Umverteilung des Geldes im neuen Südafrika.

Besonders in Johannesburg, der Stadt des Goldes, ist das kaum zu übersehen. Hier werden der neue Wohlstand und die Freiheit zelebriert. Im Nachtclub ZAR feiert die aufstrebende Jugend der Regierungspartei ANC mit erfolgreichen Managern und Fernsehstars. Eleganter geht es im Randlords zu, einem supernoblen Club über den Dächern der Stadt mit Aussicht auf die glitzernden Lichter von Newtown und die Nelson Mandela Bridge. Wer es legerer mag, für den sind die Bars in 34, Stanley, einer kleinen Shopping Mall in historischen Häusern, das Richtige. Im Studentenvorort Melville mit seinen durchnummerierten Straßen sind das Cool Runnings in der 4th Avenue mit Palmen auf dem Dachgarten und Reggae Musik und das Unplugged in der 7th Avenue besonders angesagt.

 

Afrikas Party Meile: Die Long Street

Die südafrikanische Partyhauptstadt schlechthin ist Kapstadt. Nachts feiern die immer auf Vergnügen ausgerichteten Einwohner mit Touristen aus aller Welt - und in den Sommermonaten auch mit Models, Modegurus und den Machern aus der Filmindustrie, die das Wetter und die Schönheit der Stadt für Produktionen nutzen. Super angesagt ist im Moment das Trinity in Green Point. Über drei Stockwerke erstrecken sich Restaurants, Bars und Tanzflächen. Hier legen die besten DJs auf und die Stimmung ist immer bombig. Für Club Hopping ist die Long Street in der Innenstadt der perfekte Spot. Tagsüber eine Einkaufsstraße mit Buchgeschäften, Boutiquen und Galerien in den viktorianischen Häusern, verwandelt sie sich am Abend in die wohl berühmteste Partymeile Südafrikas.

Heiße Musik und Dichterlesung

Besonders beliebt sind die Clubs Zula Bar, in der heiße Musik und ab und zu auch eine Dichterlesung geboten werden, und Fiction, mit einem großen Balkon, von dem das Treiben auf der Straße beobachtet werden kann. In Durban hingegen findet das Nightlife in der Florida Road unterhalb des Nobelvororts Morningside statt. In den letzten Jahren wurden viele Häuser aus der Kolonialzeit liebevoll renoviert und so entstanden auch hier eine Shopping Meile mit Restaurants und Cafes. Nach Ladenschluss beginnt das Nachtleben. Der heißeste Spot ist das kleine Imperium Czar des Gastronomie Gurus Athos Eripidou. Er hat eines der wenigen viktorianischen Herrenhäuser in der Straße aufwendig renoviert, dramatisch mit Spiegeln, rotem Samt und viel Glitzer verziert und doch stilvoll eingerichtet. Unter einem Dach sind Bar, Lounge mit Tapas und Sushi im Angebot, dazu ein kleines, feines Restaurant und ein Club mit Tanzfläche.

Von Dagmar Schumacher, Kapstadt