Trendsport Klettern: Alles vertikal!

o mei, die Huber Buam, zwei bajuwarische Bilderbuchathleten, die müssen Sie sich nicht gleich als Vorbild nehmen – Thomas und Alexander Huber sind zwei der weltbesten Bergsteiger und versuchen sich einer atemberaubenden 1000-Meter-Wänden wie dem El Capitan im amerikanischen Yosemite-Nationalpark. Der Klettersport im Jahr 2007 – der hat mit altertümlicher „Im Frühtau zu Berge“-Romantik und theatralischer Luis-Trenker-Heldenpose nichts zu tun. Bunt ist die Szene heute, sehr bunt, Individualismus steht an erster Stelle. Jeder findet seine Nische, vom Klettern am versteckten Fels im heimischen Wald über das Üben in der Gruppe in einer Halle bis zum Austesten seiner Leistungsbereitschaft irgendwo in den Alpen – oder eben am El Capitan.

Extremes in zwei Metern Höhe

Klettern, das ist heute auch ein lässiger Tag in Picknickatmosphäre beim so genannten Bouldern: An einem Felsblock werden Griffe trainiert, Seil und Gurt sind unnötig, denn die relativ geringe Absprunghöhe und ein Crashpad (Matte) auf dem Boden garantieren, dass ein Sturz glimpflich verläuft. Klar, auch hier fließt Schweiß, wird um jeden Griff gerungen, Cracks versuchen mit fließenden Bewegungen Eleganz zu zeigen, es gibt Bewertungssysteme, sogar Meisterschaften. Doch nie geht es darum, den Fels zu bezwingen, zu erobern, sondern sich selbst am Fels zu stärken und zu finden. Der unbezahlbare Vorteil des Boulderns: es ist kaum Ausrüstung nötig, die lange Anfahrt zum nächsten großen Kletterfelsen können Sie sich schenken und stattdessen die gesparten Stunden ins Training investieren.

Klettern am Kunstfels

Eine alpine Granit- oder Kalksteinwand – wunderbar, aber was tun, wenn keine in der Nähe ist? Rein in die Sporthalle und rauf auf die Kletterwand. Neben kommerziellen Anbietern hat auch der Deutsche Alpenverein DAV viele interessante Kletterhallen zu bieten, inklusive Kurse für alle Ansprüche. Dank des Hallenangebots ist der Gutwettersport zum Ganzjahressport geworden, und dank der ungeheuren Gier der Kletterfreaks auf immer neue Herausforderungen wurde das Terrain immer wieder erweitert. Alte Fabrikschornsteine, Brückenpfeiler oder Weltkriegsbunker – wo es nach oben geht, sind sie dabei. In Bremen etwa bietet ein alter Bunker eine Außenwand-Kletterfläche von 400 m2, eine maximale Wandhöhe von 17 m und (alb)traumhafte Schwierigkeitsgrade.