Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Zeit ausschließlich nach der Sonne bestimmt – stand sie am höchsten Punkt, war es 12 Uhr. Folglich gab es an fast jedem Ort eine eigene Ortszeit, die sogenannte Wahre Ortszeit (WOZ). So lange Reisende zu Fuß oder mit Pferd und Kutsche unterwegs waren, war das kein Problem. Mit dem Siegeszug der Eisenbahn allerdings musste eine normierte Zeit für die Fahrpläne gefunden werden.
Zunächst wurden Standardzeiten festgesetzt, die sich meist nach den Hauptstädten wie Berlin, Genf oder Paris richteten und für das Staatsgebiet galten. Vorreiter bei der Einteilung in neue Zonen waren dann die US-amerikanischen Eisenbahngesellschaften: Sie gliederten Nordamerika in vier, später fünf Zeitzonen. 1884 schließlich wurde der Greenwich-Meridian als Nullmeridian bestimmt.
Ausgehend von diesem wurde die Welt in 24 ideale Zeitzonen unterteilt, die jeweils 15 Längengrade beinhalten. Die Zeitverschiebung zu einer benachbarten Zone macht eine Stunde aus - je Zeitzone nach Westen wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt, nach Osten vorgedreht.