Stilgerecht ist auch das Orient-Express-Vorspiel. Man kann es im legendären Hotel „Pera Palace“ in Istanbul, einem Schauplatz des berühmten Agatha Christie Romans „Mord im Orientexpress“, erleben. Samowar, alte Stilmöbel, weiche Teppiche – als ob Hercule Poirot, der belgische Detektiv des Krimiklassikers eben erst den Salon des Hotels verlassen hätte. Ganz so wirken auch die vom Veranstalter der Zugreise engagierten Komparsen mit dem roten Fes, die an der nostalgisch anmutenden Istanbuler Sirkesi-Station den Gästen Gläschen türkischen Tees servieren. Fünf Tage haben die Reisenden von nun an Zeit, die privaten, aufwändigst restaurierten Abteile kennen zu lernen. 23 000 Arbeitsstunden pro Waggon, und das sieht man den originalgetreuen Stoffen und eleganten Messingbeschlägen auch an.
Budapest, Wien, Venedig lautet der spätere Streckenverlauf. Doch nach der Abreise von Bukarest, dem ersten Übernachtungsstopp, tauchen – bei im rollenden Salon serviertem Hummer – zunächst noch so selten besuchte Örtchen wie die „Perle der Karpaten“ vor den Fenstern auf. Sinaia, einst die Sommerresidenz des Königs von Rumänien, steht auf dem Programm, gefolgt von Citybesichtigungen in Budapest und Wien, zu denen Donau- (Budapest) und Fiakerfahrten (Wien) zählen. Doch am kostbarsten sind wohl die Stunden im eigenen Abteil, wenn Osteuropa am Fenster vorbeizieht. Dafür sorgt nicht zuletzt ein eigener Butler, der das Frühstück serviert und die Betten macht. Vom Pianisten im rollenden Barwagen am Anfang des Zugs gar nicht zu reden ...
Text: Robert Haidinger
Informationen
orient-express.com
Die Website des Venice Simplon-Orient-Express informiert u. a. über die Fahrpläne und verschiedenen Routen des Luxuszuges. Neben der Ost-Europa-Strecke gibt es Kurztrips wie Paris-London, oder längere Strecken wie Venedig-Prag-Paris-London. Auch Teilstrecken sind buchbar.