Los geht´s

Von Argentinien nach Peru
Panamericana

Janne und Jupp Schlunke bereisen mit ihrem Wohnmobil Amerika entlang der berühmten Panamericana. In den ersten drei Monaten bereisen sie Argentinien, Chile, Bolivien und Peru. Nach ihrer Ankunft in Buenos Aires fahren die beiden entlang der Atlantikküste nach Ushuaia bevor es nahe der chilenisch-argentinischen Grenze durch traumhafte schöne Landschaften Richtung Norden geht.

Ende Oktober 2013 beginnt wir unsere Reise in Buenos Aires. Während wir auf die Ankunft unseres Wohnmobils warten, – wie von der Reederei angekündigt, hat das Schiff einige Tage Verspätung – genießen wir das internationale Flair der Stadt bei Tango und leckeren argentinischen Steaks.

Unser erstes Reiseziel ist Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt. Entlang der Atlantikküste fahren wir ca. 3.500 km Richtung Süden. Unterwegs sehen wir große Seelöwen-Kolonien, auf der Halbinsel Valdez fahren wir raus zum Whalewatching. Wir überqueren mit der Fähre die Magellanstraße und erreichen Ushuaia. Von hier aus sind es noch genau 1.000 km bis zur Antarktis.

Auf unserer Fahrt von Patagonien Richtung Norden müssen wir wegen eines Getriebeschadens eine 4-wöchige Zwangspause in Punta Arenas, Chile einlegen. Am 2. Weihnachtsfeiertag geht es dann weiter, die grandiosen Nationalparks im Süden Chiles lassen uns die Panne schnell vergessen. Wir erkunden den Parque Nacional Torres del Paine bevor wir wieder die Grenze nach Argentinien überqueren und die riesigen Gletscher am Lago Argentina bestaunen.

Jeden Tag überraschen uns neue grandiose Landschaften. Die Gegend um Bariloche wird aufgrund ihrer Lage inmitten einer Seenlandschaft am Fuß der Anden auch „argentinische Schweiz“ genannt. Täglich legen wir mit dem Wohnmobil ca. 200 bis 500 km zurück, unterwegs treffen wir immer wieder tolle Leute; Weltenbummler, Aussteiger, Panamericana Fahrer. Abends fahren wir geeignete Übernachtungsplätze an Seen oder Flüssen an, manchmal aus Sicherheitsgründen auch Hotelparkplätze. Silvester feiern wir bei fast 40 Grad unter freiem Himmel. Ein großes, gegrilltes Steak, dazu eine gute Flasche argentinischen Rotweins - das sind für uns einfach unvergessliche Erlebnisse.

Anfang Januar überqueren wir zum ersten Mal die Anden. Von Salta in Argentinien, wo wir die Dakar- Rally nur um ein paar Tage verpassen, fahren wir über den Pass. Wir kommen auf 4.900 Höhenmeter, rechts und links säumen bis zu 7.000 m hohe Andengipfel die Straße. Eine wirkliche Herausforderung für Mensch und Maschine. Die Landschaften die wir durchqueren sind einfach grandios, wir entdecken Alpakas, Guanacos und Lamas.

Unser nächstes Zwischenziel ist San Pedro de Atacama in Chile (2.500 Einwohner), die Hauptstadt der trockensten Wüste der Welt. Dort gibt es riesige Salzseen und unglaubliche Wüstenlandschaften. Wir sind einfach nur glücklich, das alles sehen und erleben zu können.

Wir verlassen Chile und passieren die Grenze nach Bolivien. Das Land ist deutlich unterentwickelter als Argentinien und Chile, die Europa in sehr vielen Bereichen sehr ähnlich sind. In Bolivien ist über die Hälfte der Bevölkerung indianischer Abstammung, das Land ist wunderschön und erst jetzt haben wir das Gefühl, wirklich in Südamerika zu sein.

La Paz liegt in einem Talkessel von 3.200 m bis 4.200 m in den Anden, wir verbringen dort drei Tage. Die Millionenstadt vereint bunte lateinamerikanische Märkte mit modernem Großstadtflair und einem absoluten Verkehrschaos. Schon seit Wochen sind wir mit unserem Wohnmobil auf ca. 4000 Höhenmetern unterwegs und haben und langsam daran gewöhnt. Die Kopfschmerzen lassen nach und der Körper hat mittlerweile genug rote Blutkörperchen produziert. Alles geht einfach ein bisschen langsamer. Die Leistung unseres Autos ist allerdings sehr bescheiden.

Wir fahren weiter zum Titicacasee und erreichen mit einer sehr abenteuerlich anmutenden Fähre den auf einer Halbinsel gelegenen Wallfahrtsort „Copacabana“. Von Puno am Westufer des Titicacasees aus fahren wir mit einem Schiff auf die schwimmenden Schilfinseln. Der Besuch der darauf lebenden alten Indianerstämme erscheint uns interessant aber auch sehr touristisch.

Cuzco inmitten der Anden dient uns als Ausgangspunkt zu der weltberühmten Inkastadt Machu Picchu. Das hoch in den Anden gelegene und schwer zugängliche Gebiet erreichen wir mit der Bahn, mit einem Bus fahren wir zur Ruinenstadt Machu Picchu hinauf. Wir sind sehr beeindruckt, wie weit diese Kultur damals schon entwickelt war und zu welchen Leistungen die Menschen in der Lage waren. Ein Tag ist einfach für diese alte, große und weitläufige Inka-Stadt nicht genug.

Auf unserer Traumreise entlang der Panamericana erleben wir ein Highlight nach dem anderen und sind begeistert von der Schönheit Südamerikas.