Für den guten Zweck

6 Aachener Studenten am Start der 10. Allgäu-Orient Rallye
Allgäu-Orient Rallye

111 Teams, 333 Fahrzeuge, 6.666 zu fahrende Kilometer und maximal 1.111 Euro Anschaffungskosten pro Fahrzeug; das ist die nunmehr 10. Allgäu-Orient Rallye im Jahr 2015. Dem Gewinner winkt ein sehnsüchtig wartendes Kamel in Amman, Jordanien.

Zum inzwischen zehnten Mal liefern sich insgesamt 666 Teilnehmer sowohl auf Motorrädern wie in PKWs ein Rennen, bei dem es nicht um zeitliche Bestnoten geht. Vielmehr stehen eine humanitäre Motivation, Sonderprüfungen auf dem Weg und der Transport von Hilfsgütern im Vordergrund. Erklärtes Ziel ist hierbei die Förderung sozialer Projekte aus den Erträgen der am Ende versteigerten Fahrzeuge der Rallye-Teams. Auch der Hauptpreis, das Kamel, wird anschließend Bedürftigen vor Ort gestiftet.

In den letzten Jahren konnte durch die Versteigerung der – im Idealfall – 333 Fahrzeuge schon eine Menge erreicht werden. So wurden unter anderem dem World Food Programme eine Käserei in Al Rabiat, der University of Technology Jerash ein Wasserlabor zur Trinkwasseraufbereitung und über 1100 hörgeschädigten Kindern Hörgeräte finanziert.

Ohne eine Form der modernen Navigation – ausschließlich ein GPS-Tracker zur Standortbestimmung für die Fans daheim ist erlaubt – geht es unter Einhaltung einiger vorgegebener Wegpunkte auf selbst gewählter Route ohne jegliche Autobahnen bis nach Jordanien. Die Übernachtung muss dabei entweder im Fahrzeug, Zelt oder in einer Unterkunft stattfinden, welche nicht mehr als 11,11 Euro pro Nacht kosten darf. Sieger wird das Team, welches mit mindestens einem Auto und vollzählig am Ziel in Amman, Jordanien, ankommt und die Sonderprüfungen im Roadbook am besten erfüllen konnte.

Zum 10-jährigen Jubiläum der Rallye geht auch das Aachener Team AC Torx an den Start. Das Team AC Torx, das sind nicht nur sechs Studenten der RWTH Aachen, sondern vor allem auch sechs Freunde, die sich seit Beginn des Studiums kennen und die das Kennenlernen anderer Kulturen und Länder miteinander verbindet. Sie alle waren dank Auslandssemestern im letzten beziehungsweise diesen Jahr über die ganze Welt verteilt – und spätestens dort hat jeden die Abenteuerlust gepackt. So wurde der Entschluss gefasst, eine Idee zu verwirklichen, die die Jungs schon seit Beginn des Studiums begleitet: die Allgäu-Orient Rallye.

Eine der Hauptmotivationen für diese Rallye war auch ihr Charity-Charakter. Im Gegensatz zu allgemeinen Spendenaktionen setzt die aus den Erlösen der Rallye ermöglichte Hilfe direkt und persönlich vor Ort genau dort an, wo sie benötigt wird.

Zusätzlich zu den Hilfsaktionen der Rallye-Veranstalter unterstützt jedes Team noch ihr eigenes, ganz individuelles Hilfsprojekt. Zusammen mit fünf anderen Aachener Teams und dem Rallyesportverein der RWTH Aachen e.V. arbeiten die sechs Studenten an weiteren Möglichkeiten zur Unterstützung vor Ort.

Konkret hat sich das Team AC Torx zum Ziel gesetzt, einen Kinderspielplatz für die von Freiwilligen geführte Initiative DAY (Dar Al Yasmin) einzurichten. Dar Al Yasmin ist eine Initiative zur Verbesserung der Lebensbedingungen von in „Host Communities“ lebenden Flüchtlingsfamilien des syrischen Bürgerkrieges, die im jordanischen Grenzgebiet zu Syrien Zuflucht suchen. Teams aus Aachen haben in den letzten Jahren schon erfolgreich mit Dar Al Yasmin zusammengearbeitet und dieses Engagement soll nun fortgeführt und ausgeweitet werden.

Um all dies verwirklichen zu können, würde sich das Team AC Torx über jede nur erdenkliche Form der Unterstützung ihres Vorhabens freuen. Schön wäre es, wenn engagierte Unternehmen und Privatpersonen, die sich für eine gute Sache einsetzen möchten, selbst zu (An-)Teilnehmern dieser Rallye werden – und hiermit die Idee und die Hintergründe der Allgäu-Orient Rallye weiter verbreiten würden.