Der ausgedehnte (Flussufer-)Spaziergang beginnt an einem der touristischeren Orte, dem Nationalmuseum am Wenzelsplatz. Selbst wer sich nicht für die Landesgeschichte interessiert: Schon die Neorenaissancefassade, das imposante Treppenhaus und der Blick vom Eingang über den Wenzelsplatz ist einen Besuch wert.
Auf dem Weg zur Moldau schlendern Sie durch Nove Mesto, das Universitätsviertel, in dem die Farbe der Jahrhundertwende-Wohnhäuser abblättert und die Eckkneipen seit 50 Jahren ihre Gäste im immer gleichen Ambiente empfangen. Nach rund 10 Minuten erreichen Sie eine der bekanntesten Bierstuben Prags: Das gutbürgerliche „U Kalicha“ („Zum Kelch“) ist durch den „braven Soldaten Schweijk“ bekannt geworden. Zum „Pilsner Urquell“ servieren hier seit eh und je die Kellner traditionell böhmische Gerichte wie Prager Schinken und Gänsebraten mit Knödeln und Sauerkraut. Vorbei an einem Barockschloss mit dem Dvořák-Museum, den Universitätsgebäuden und dem Botanischen Garten erreichen Sie die Moldau.
An der Jiraskuv-Brücke tanzt ein Gebäude wortwörtlich aus der Jugendstil-Reihe. Der US-Architekt Frank Gehry baute 1996 auf dem seit Kriegsende brachliegenden Wassergrundstück einen futuristischen Bürokomplex. Seine runden Außenwände, der gläserne Überzug und die hutähnliche Kuppel lassen es an ein Paar erinnern. Eine Optik, die dem Bauwerk die Spitznamen „Ginger & Fred“ und „Tanzendes Haus“ einbrachte. Ein Blick auf die Klingelschilder zeigt: Hier sind vorwiegend internationale Unternehmen eingezogen. Im obersten Stock serviert das französische Nobelrestaurant „La Perle du Prague“ Gourmetküche. Die Gäste genießen, und den schönen Blick über die abends beleuchtete Stadt gibt’s als Gratisgang dazu.
Weitere spannende Reportagen:
Immer wieder Prag: Ganz schön charmant
Prags jüdische Viertel: Kaffee mit Kafka
Prag und die Moldau: Alles fließt