Die schönste Stelle Prags ist die kreisrunde Aussichtsplattform vor dem Smetana-Museum. Hier lassen sich viele Besucher vor der bekanntesten Kulisse der Stadt fotografieren. Ihr Blick fällt auf die Moldau und die wenige Meter entfernte Karlsbrücke. Über den Dächern thront die Burg, in der der berühmte Fenstersturz stattfand.
Schon hier wird klar, dass Prag eine der ältesten Städte Mitteleuropas ist. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben, hat sie heute eine der attraktivsten und abwechslungs¬reichsten Innenstädte. Nicht zuletzt der Status als Weltkulturerbe, den die tschechische Hauptstadt seit 1992 innehat, sorgte für jede Menge potente Investoren und liebevolle Restauratoren.
Als König Karl VI. 1357 den Grundstein für die nach ihm benannte Brücke legte, ahnte er nicht, dass sie heute der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Besuchertags in Prag sein würde. Im Morgennebel flaniert man noch fast allein über das Kopfsteinpflaster zwischen den Heiligenfiguren, die die gut 500 m lange Steinbrücke schmücken.
Am Vormittag bauen dann die Foto- und Souvenirhändler, zahlreiche Personenmaler und Musiker ihre Stände auf. Auf der Karlsbrücke sieht man sie alle: Paare und Familien, Schulklassen, Studenten, asiatische und amerikanische »Europe-in-ten-Days«-Touristen, fernöstliche Backpacker und müde Junggesellentrupps.
Die Karlsbrücke ist Zentrum der klassischen Route von der Prager Burg bis zum Altstädter Ring. Abends tauchen historische Straßenleuchten die Szenerie dann in sanftes Licht. Kein Wunder, dass Prag immer öfter als Kulisse für Kino-, Fernseh- und Werbefilme dient.
Weitere spannende Reportagen:
Immer wieder Prag: Ganz schön charmant
Prags jüdische Viertel: Kaffee mit Kafka
Prag und die Moldau: Alles fließt