Den Oman erleben

Zurückhaltend prächtig schön!
Jebel Akhdar – der Grand Canyon des Orients © Shutterstock

Der Oman ist eines der inspirierendsten Reiseziele der Welt: Nicht nur die religiösen und kulturellen Unterschiede, auch die Landschaft sowie die über 5.000-jährige Geschichte des Sultanats und deren Einflüsse auf die westliche Welt sind beeindruckend.

Wussten Sie zum Beispiel, dass das überwiegend muslimisch geprägte Land den Weihrauch für viele weitere Religionen sowie für den medizinischen Einsatz produziert? Bis weit in die Vergangenheit zurück reicht diese Tradition, die vor allem entlang der Weihrauchstraße zelebriert wurde und wird. Die Straße ist eine der ältesten Handelsrouten der Welt, auf der nicht nur der Harz des Weihrauchbaumes, sondern auch Gewürze und Edelsteine streng bewacht und kontrolliert zwischen Oman und Damaskus die Besitzer wechselten.

Berg und Tal, Dürre und Meer

Ob die Händler dabei wohl ein Auge für ihre Umgebung haben? Es wäre schade wenn nicht, denn mit seiner abwechslungsreichen Landschaft zieht das Sultanat jeden Besucher in seinen Bann. Besonders in der Nähe der Hauptstadt Muscat finden Sie eine mannigfaltige Küstenregion vor: Hier wird das Land an zwei Seiten vom Meer umschlossen, im Nordosten vom Golf von Oman und im Südosten vom Arabischen Golf. Hier finden Sie auch die „Wadis“ genannten ausgetrockneten Flussläufe, die sich ihren Weg durch schroffe Felsen und Klippen bahnen und Sie bei einer Wanderung zu Wasserfällen, türkisfarbenem Badewasser und unvergesslichen Stunden führen.

Im Nordosten hingegen erwartet Sie das bis zu 3.000 Meter hohe Hajar- oder auch Hadschar-Gebirge, das besonders für Geologieinteressierte ein echter Hingucker ist: Anhand der verschiedenfarbigen Gesteinsschichten lassen sich die Entstehungsjahre der Berge gut nachvollziehen. Doch auch, wenn Sie sich nicht mit Gesteinen beschäftigen, wird die wunderschöne Landschaft Sie begeistern: Das Farbspektakel in der Sonne, die „Wadis“ inmitten der Felsen und Klippen, ebenso wie die Bergdörfer an steilen Hängen, in denen Sie auf Bauern und Hirten treffen. An das Gebirge schließen sich im Inneren des Landes die Wüsten „Rub al-Chali“ sowie „Rimal Al Wahiba“ an. Unternehmen Sie eine Kamel- oder Quad-Tour, besuchen Sie Beduinen, blicken Sie erstaunt auf plötzlich auftauchende Palmenhaine, die ihre Energie aus Oasen ziehen. Und wer durch den Südwesten reist, der wird vielleicht auch von einem Monsun überrascht.

Sie sehen: Langweilig wird es nicht im Oman. Das gilt übrigens auch für die Tierwelt, die sich den klimatischen Bedingungen optimal angepasst hat. Also halten Sie am Meer doch einmal Ausschau nach Walen, Delfinen oder Wasserschildkröten.

In 1.001 Nacht ist keine Zeit für Schlaf!

Märchenhaft ist eine Reise in den Oman aber auch für Kulturliebhaber, insbesondere in den Städten. Das Sultanat wartet mit einer Reihe von Palästen, Moscheen und Museen auf, die Ihnen nochmals ganz neue Blickwinkel erlauben.

So steht in Muscat zum Beispiel mit der großen „Sultan Qabus“ Moschee eines der wichtigsten Bauwerke des ganzen Landes, das Sie besichtigen können, wenn Sie sich an bestimmte Regeln und Uhrzeiten halten. Auch, wenn man sich sonst in der Stadt eher zurückhaltend zeigt: Das Bauwerk ist in seiner Größe sicherlich als Symbol für Stärke zu sehen. Nicht zuletzt sorgt dafür auch einer der größten Teppiche der Welt, der hier ausliegt und etwa 5,5 Mio. Euro gekostet haben soll. In Muscat haben Sie darüber hinaus übrigens auch die Chance, die einzige Oper des gesamten Landes zu besuchen. Das „Royal Opera House Muscat“ bleibt in Form und Architektur traditionell orientalisch, in seinen Aufführungen aber nehmen Verdi und Puccini die Bühne ein.

Ein ganz anderes Stadterlebnis wartet hingegen in Khasab auf der Halbinsel Musandam, die sich an das Hajar-Gebirge anschmiegt und aufgrund der Wasserlage auch die Möglichkeit gibt, zu tauchen, zu schnorcheln, zu baden oder mit dem Boot eine kleine Ausfahrt zu unternehmen. Hier werden Sie außerdem ins 15. Jahrhundert entführt, als die Portugiesen in den Oman einzogen und die Festung Caçapo erbauten, die Sie heute besichtigen können.

Falls Sie noch tiefer in die Historie des arabischen Staates eintauchen möchten, besuchen Sie auf jeden Fall die Städte Samharam, Al Baliid und Shisr. Sie sind UNESCO-Weltkulturerbe – denn hier wurden von Archäologen mittelalterliche Schätze und alte, mystische und vergrabene Städte wie Ubar wieder ausgegraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Und wenn Sie dann wieder ins heutige Leben zurückkehren möchten, machen Sie Halt in Nizwa, wo der „Souk“, also der Markt, wichtiger Treffpunkt der Einheimischen ist und wo Sie direkt ins Handeln und Feilschen einsteigen können.

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