Milford Track. Das heißt in vier Tagen zum berühmten Milford Sound zu wandern. Das heißt aber auch, sich den Wetter-Kapriolen der feucht-stürmischen Westküste zu stellen. Dass der Milford Track trotzdem Neuseelands beliebtester Wanderweg ist, muss also andere Gründe haben ...
Der Milford Track führt auf 54 Kilometern durch die gebirgige Landschaft des größten Nationalparks Neuseelands, den Fjordland-Nationalpark. Heute ein sehr gepflegter Wanderweg, diente er einst den Maori als Verbindung zur Küste, um dort Jade zu holen. Erst seit Mitte der 1960er-Jahre ist der Weg für Touristen aufbereitet.
Inzwischen sind es so viele Besucher geworden, dass eine Anmeldung mindestens sechs Monate im Voraus erfolgen sollte. Denn um die Einzigartigkeit dieses Gebiets zu bewahren, werden maximal 90 Wanderer pro Tag zugelassen. Dafür bewegt man sich dann nicht mit den Massen, sondern kann die Ursprünglichkeit der Natur noch in relativer Einsamkeit genießen.
Zunächst windet sich der Weg durch Regenwald, Mooswälder und Steppen, bevor er auf dem 1.073 Meter hohen Mackinnon-Pass seinen Höhepunkt erreicht. Zahlreiche Wasserfälle und mehrere Hängebrücken säumen die Strecke.
Auch von den Sandfliegen, den kleinen Plagegeistern, wird man die meiste Zeit über begleitet. Doch beim Blick auf den üppigen Regenwald, die raue Bergwildnis und die beeindruckenden Wasserfälle wird man reichlich dafür entschädigt.
von Solveig Michelsen
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