Wir verabschieden uns von der Stadt Meknès, um der heiligen Stadt Moulay Idris und dem dort befindlichen Grab des Staatsgründers Idris I. einen Besuch abzustatten. Sie ist der bedeutendste Wallfahrtsort der muslimischen Bevölkerung Marokkos. Am Fuß der Stadt befindet sich das UNESCO Weltkulturerbe Volubilis, ein Ruinenfeld einer sehr großen römischen Stadt. Wir tauchen ein in eine andere Zeitepoche. Im Rahmen einer Führung erlangen wir einen Einblick in das römische Alltagsleben. Auf unserer Fahrt mit Blick auf das Rifgebirge sehen wir sehr schöne Mohnblumen, Ackerwinden, Borretsch und Kamillen, die die Landschaft in ein buntes Gemälde verwandeln.
Wir verabschieden uns von Moulay Idris, um uns auf die Reise zu der dritten und schönsten Königsstadt, Fes, zu begeben. Sie gilt als das geistige und kulturelle Erbe Marokkos und ist die älteste der vier Königsstädte des Landes. Die Altstadt mit ihren Souks besteht aus ca. 9000 Gassen, die sehr eng sind. Hier lernen wir das Wort "Belak" - zu Deutsch "Vorsicht" - kennen. Wenn dieses Wort ertönt, hilft nur ein schneller Sprung zur Seite, um einen Mann mit seinem Esel vorbeizulassen. Die Enge der Gassen stellt eine logistische Herausforderung für die Bevölkerung dar, die hier lebt. Autoverkehr ist dank der schmalen Gassen nicht möglich. Jegliche Waren müssen mit dem Karren, zu Fuß oder mit Eseln transportiert werden. Das Gewirr aus engen Straßen und orientalischem Markttreiben bringt uns immer wieder zum Staunen. Gerne würden wir länger stehen bleiben und einfach nur schauen, doch ein lautes "Belak" treibt uns an. Eine unfassbar beeindruckende Stadt, auch von oben: Sie ist bestimmt die Stadt mit den meisten Satellitenschüsseln auf engstem Raum.