Besuch bei den Baumratten
Wer sich mit Maritza Morales auf eine geführte Tour durch den Park begibt, erfährt dort, dass es auf Cayo Coco 216 verschiedene Vogelarten gibt – und jede Menge exotische Pflanzen: „Den Almácigo-Baum nennen wir hier nur den Touristenbaum – denn seine Rinde ist genauso rot wie die Haut vieler Touristen, wenn sie ein paar Tage lang in der Sonne waren.“ El Baga ist aber mehr als ein Naturreservat, es ist auch ein Freilichtmuseum zur Geschichte Kubas. „Wir sprechen von den Ureinwohnern, von der Zeit der Sklaverei –und wir zeigen, wie die Bauern auf dem Land gelebt haben und zum Teil noch leben“, erläutert die Führerin.
Ein Stück von dem Eingeborenendorf entfernt führt ein Beobachtungssteg hinein in die Mangroven. „Erwachsene Flamingos ernähren sich hauptsächlich von einer bestimmten Krebsart, die Karotin enthält, dadurch wird ihr Gefieder rosarot“, erklärt Maritza Morales, die sich wünscht, dass wieder mehr deutsche Gäste nach Cayo Coco kommen. „Früher hatten wir viele deutschsprachige Besucher, aber seit die Direktflüge aus Deutschland eingestellt wurden, kommen deutlich weniger“, klagt sie. Die Kanadier haben es da einfacher, ihre Flugzeuge landen meist direkt auf Cayo Coco. Doch Besucher aus Europa, welche die Mühe eines mehrstündigen Transfers auf sich nehmen, werden reichhaltig belohnt: durch grandios Strände, eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt und durch moderne Hotels mit gut ausgebildetem Personal und äußerst fairem Preis-Leistungsverhältnis.
Text: Rainer Heubeck
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