„Kuala Lumpur ist Asiens spannendstes Ethnolabor.“ Der selbstbewusste Satz stammt von Rizalman Ibrahim, und den kennt in Kuala Lumpur jeder. Immerhin hat der smarte malaysische Modeschöpfer den Töchtern der Stadt alte Batiktraditionen und zuletzt sogar die traditionellen Kebayablusen wieder schmackhaft gemacht – in flashigen Mustern und atemberaubenden Schnitten, die Asiens ältester Multikulticity ein recht gewagtes Ethnorevival bescheren. Darauf beschränken lässt sich Kuala Lumpurs kulturelles Strickmuster freilich nicht. Auch Bollywood – die indische Filmindustrie – und die Klangwolken des Hindi-Pop lassen grüßen. Neben den Malaien rühren im Schmelztiegel Kuala Lumpur nämlich auch die meist tamilischen Nachfahren südindischer Einwanderer – von Chinatown gar nicht erst zu reden.