Auch im südlicher gelegenen Kato Zakros vermischen sich die Jahrtausende. Sprudelt im Zentrum des Bergortes Zakros noch eine mächtige Wasserquelle, so erinnert die Fahrt zum Naturhafen von Kato Zakros einmal öfter an eine Reise durch entrückte Mondlandschaften. Doch hinter dem kargen Geröll wuchert es unvermittelt üppig grün um eine Flussmündung, mit hohen Gräsern, rosa Oleanderbüschen und terrassierten Obstgärten. Direkt am Meer zieht sich eine malerische Kiesbucht neben dem Zufahrtsträßchen dahin. Das war auch für Kretas frühe Hochkultur der Minoer ein Argument – erst spät entdeckten Archäologen hier Palastanlagen aus der Zeit um 1600 v. Chr. Diese und die Steilwände neben der Bucht hielten den Bauboom in engen Grenzen.
Von Zeus, der Welt und den Touristen vergessen scheinen viele Ecken des äußersten Ostkreta. Keine durchgehende Küstenstraße säumt den verkarsteten Südosten. Nur über holprige, staubige Feldwege lassen sich die wunderschönen Sandbuchten rund um Xerokambos erreichen. Sie zählen zum Besten, was Kreta an Badestränden anzubieten hat: Eine Reihe kleiner, feinsandiger Badenischen vor blitzblauem Meer findet sich hier, kaum Trubel, keine großen Hotels. Kleinere Felsabbrüche sorgen für den nötigen Schatten. Und der Konkurrent um die beste Beach der Insel ist zudem maximal weit entfernt. Denn liegt Xerokambos ganz im Südosten, so erreicht man die gleichfalls sehr besonderen Strände von Falàssarna und der Balos Beach im äußersten Nordwesten der Insel. Kretas Karibikstrände nennen Insider diese Plätze. Hellgrün schimmerndes Wasser, ein flach verlaufender Sandstrand, kaum Badegäste – so sehen diese Strände an der schwer erreichbaren Tigáni-Bucht (Balos Beach) der Halbinsel Gramvoússa und an der bergigen Westküste von Falássarna aus.
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