St. Vincent & The Grenadines: Traum in Türkis

Das Wohnzimmer des Aussteigers auf der wenig besuchten Insel Bequia, die gemeinsam mit einigen kleinen Eilanden die Staatenunion St. Vincent and The Grenadines bildet, besteht aus Palmen, zwischen denen sich ein Sonnensegel spannt. Statt exotischer Fototapete genießt der amerikanische Robinson den Blick auf das Original und auf den morgendlichen Sonnenaufgang. Sein Badezimmer reicht bis zum Horizont, vorherrschende Töne sind meeresblau, türkisgrün. Auch der Naturteppich im Wohnzimmer hat seine Reize: Flauschig grünes Gras wächst zwischen den Palmen, dahinter findet sich ein Streifen feiner, weißer Sand und brüchiges schwarzes Gestein, über das die Gischt weiß hinwegspült. Sogar einen Süßwasserbrunnen gibt es in nächster Nähe, und vor allem: viel, viel Ruhe, um dem Säuseln der Palmwedel, dem Meer und den Fregattvögeln zuzuhören.

Wo sich Prinzessinnen treiben lassen

Dass das kleine Bequia trotz solch stiller Aussteigeroasen als Hochburg des grenadinischen Tourismus gilt, spricht für die Unberührtheit der ganzen Region. Ähnlich sah das wohl auch die englische Prinzessin Margaret, als sie sich vor einigen Jahrzehnten die ehemals britischen „Inseln unter dem Winde“ durch die königliche Taucherbrille besah. Seitdem heißt der versteckte Strand im Süden von Bequias Hafen Port Elizabeth Margaret Beach. Er hat, ebenso wie die daran angrenzende Lower Bay, auch heute noch King-Size-Qualität: puderweicher Sand, dekorativ verteiltes Treibholz, eindrucksvolle Segelschiffe und Luxuskreuzer im Naturhafen – das klassische Karibikbild. Kein Wunder, dass Yachtsegler aus aller Welt hier länger als geplant ankern, und die Schulkinder beim Heimweg vor Freude spontane Purzelbäume machen.

Per Charter zum Korallengarten

Der Ministaat St. Vincent & Grenadines ist ein Ziel für Chartertouristen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn Sie nämlich nicht auf der betagten „Barracouda“, einem zweimal die Woche zwischen St. Vincent und der südlichsten Grenadineninsel Union Island hin- und her schippernden Postboot, reisen wollen, chartern Sie sich Ihr privates Ausflugsboot kurzerhand selbst. Auf diese bequeme Weise erreichen Sie dann ganz im Süden zuerst die perfekt kreisrunde Salt Whistle Bay der Insel Mayreau und gleich nebenan die besten Schnorchel- und Badegründe weit und breit: Tobago Cays heißt dieses naturgeschützte Gewirr aus feinsandigen Inselchen und gut bestückten Korallengärten, eine türkisgrüne Wasserfläche vom Feinsten, die sogar mit schwimmendem Partyservice aufwarten kann. „Frische Lobster gefällig?“, fragt der Taucher und greift in einen verankerten Holzkasten neben seinem Boot. Die Schalentiere werden auf Wunsch umgehend geliefert – gegrillt oder mit Knoblauch an einer Sundownerbeach eigener Wahl.