British Columbia

Auf Bärenpirsch in Kanada
British Columbia: Auf Bärenpirsch in West-Kanada

Auf Bärenpirsch in Kanada

Nirgendwo in Kanada gibt es so viele Bärenarten wie in der Provinz British Columbia ganz im Westen des Landes. Die Chancen stehen also gut, tatsächlich einem der knuffigen Pelzträger zu begegnen. Am besten mit sicherem Abstand: Bei einer Bootstour in die Fjordlandschaft am Pazifik, am Rand des Highway bei einer Rundfahrt oder bei einer speziellen Bären-Safari tief ins einsame Hinterland.

Im Reich der Geisterbären

Dicke Tropfen hängen an den nebelnassen Zweigen der Hemlocktannen von Princess Royal Island. Dies ist der Great Bear Rain Forest. Es gibt keine Straße und kein Haus auf der fast 100 Kilometer langen Urwaldinsel im Norden der Fjordküste von British Columbia. Unsere kleine Besuchergruppe ist auf einem schmalen Pfad am Bachufer ins Hinterland der Insel vorgedrungen. Unten im Bach kämpfen sich Lachse stromaufwärts. Doug, der erfahrene Guide der Spirit Bear Lodge, hat uns einen Blick auf einen der seltenen Spirit Bear versprochen. "Geisterbären" so nennen die Indianer die weißen Bären der Fjordinseln am Pazifik, mutierte Schwarzbären mit weißem Fell. Nur wenige hundert gibt es. Stunde um Stunde warten wir und geben schon fast auf. Doch dann, im Dämmerlicht, spät am zweiten Tag, erscheint der weiße Geist, holt einen Fisch und verschwindet wieder im dichten Regenwald. Ein fast unwirkliches, berührendes Erlebnis.

Grizzlys, die Könige der Wälder


Zum Glück kommen andere Bären häufiger vor: Gut 15.000 Grizzlys und weit über 100.000 Schwarzbären leben in British Columbia. Wobei die Schwarzbären den viel größeren Grizzlybären lieber aus dem Weg gehen. Denn die massigen, muskelbepackten Grizzlys regieren als die unbestrittenen Könige der Wildnis. Sie leben zurückgezogen in den Küstenbergen, den Rocky Mountains und im Norden der Provinz. Am besten lassen sich die Grizzlys im Spätsommer an den Lachsflüssen etwa im Knight Inlet, im Tweedsmuir Park in den Cariboo Mountains oder auf geführten Touren in das Khutzeymateen Sanctuary bei Prince Rupert beobachten. Wie beeindruckend groß die Bären werden, ist übrigens ganz hautnah (und gefahrlos) auf dem Gipfel des Grouse Mountains in Vancouver zu sehen. Dort spielen, fressen, schlafen zwei verwaiste Jung-Grizzlys in einem naturnahen, großen Gehege.

Im Boot zu den Bären

Grizzlys halten sich eher versteckt und meiden die Menschen. Für Schwarzbären stehen die Chancen auf einer Reise durch British Columbia dagegen sehr gut: Im Frühjahr stehen sie oft – ganz ungerührt vom Verkehr – am Straßenrand und fressen sich am saftigen jungen Gras satt. Gute Kandidaten sind dafür zum Beispiel die Highways 4 und 19 auf Vancouver Island oder der Highway 20 am Festland. In Whistler, dem beliebten Bergsportort nördlich von Vancouver, laufen die Petze sogar öfters über den Golfplatz und über die Mountainbike-Pisten. Die allerbesten Chancen aber, Schwarzbären zu sehen, hat man – kein Scherz – auf Bootstouren an der Westküste von Vancouver Island. In den Lagunen bei Tofino kommen die Bären nämlich bei Ebbe an die Ufer und suchen nach Muscheln und Krebsen. Und vom Wasser her erwarten sie keine Gefahr. So kann man sich per Boot den – sehr kurzsichtigen – Bären oft bis auf 15 oder 20 Meter nähern. Ganz leise natürlich.

 

Von Karl Teuschl

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Weitere Informationen:

Bear Watching in British Columbia: de.britishcolumbia.travel

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