Goethe im Gefängnis
Danach steuert die „Italia“ Malcesine an. Enge Gassen mit unzähligen Geschäften, Restaurants und Eisdielen drängen sich zur imposanten Scaligerburg hinauf. Auf den zinnenbewehrten Burgterrassen sieht man verzückte Besucher ins Blaue starren, ob in das der Wellen oder in das des Himmels ist nicht auszumachen. Schon Goethe war auf seiner Italienreise 1786 von der Szenerie hingerissen. Doch als er seinen Skizzenblock zückte, landete er im Gefängnis – Verdacht auf Spionage. Freilich wurde der Irrtum schnell aufgeklärt. Der Geheimrat durfte weiterreisen und uns seine Beschreibungen aus dem Land, in dem die Zitronen blühen, hinterlassen.