Israel für Wissensdurstige: Kultur und Geschichte

Nach Israel zu reisen, ist nicht nur für Deutsche etwas ganz Besonderes. Der Staat besitzt neben einer bewegten - und sich auch aktuell weiter in Bewegung befindenden - Geschichte auch beeindruckende Kulturstätten, die besichtigt werden können.

Die Klagemauer in Jerusalem ist einer der vielen kulturellen Höhepunkte einer Reise durch Israel. Diese religiöse Stätte des Judentums ist 48 Meter lang, 18 Meter hoch und voller kleiner Zettel in ihren Spalten, auf denen Gebete geschrieben stehen. Neben diesem lebendigen Stück Geschichte ist die Altstadt Jerusalems voller geschichtsträchtiger Orte: Ob das jüdische Viertel mit der Klagemauer und den Synagogen, das christliche Viertel mit der Grabeskirche, der Erlöserkirche und der Zitadelle, das muslimische Viertel mit dem Teich Bethesda und vielen Kapellen oder die zahlreichen Kirchen im armenischen Vierteln – alles gestaltet das vielfältige Bild der Stadt mit.

Viel zu sehen

Genauso sehenswert sind die Altstadtmauer mit ihren diversen Toren, der Berg Zion, der Tempelberg mit der Al-Aqsa-Moschee, die Grabeskirche oder der Ölberg, von dem Jesus aus in den Himmel aufgefahren ist. Ein absolutes Must-See ist daneben der Felsendom, einer der prächtigsten und ältesten Sakralbauten des Islam und das wohl bekannteste Wahrzeichen der Heiligtümer dieser Weltreligion. Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, welche an die Ermordung von sechs Millionen europäischen Juden durch die Nationalsozialisten im zweiten Weltkrieg erinnert, befindet sich auf einer Anhöhe im äußeren Westen am Stadtrandgebiet von Jerusalem.

Zahlreiche Museen, wie das Museum of Art sowie das Diaspora-Museum, das Ben-Gurion Museum, das Haganah Museum und das Palmach-Museum warten in Tel Aviv. Hier kann man zudem die Weiße Stadt bestaunen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Die ehemalige jüdische Festung Masada am Südwestende des Toten Meeres, die zwischen 40 und 30 v.Chr. von König Herodes I. erbaut wurde, gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe.

Land voller Geschichte

Ein wenig außerhalb von Tel Aviv befindet sich die Caesarea Maritima, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Israels. Dort begann im Jahr 66 der legendäre jüdische Aufstand gegen die Römer, der vier Jahre später zur Zerstörung Jerusalems führte und ein blutiges Ende auf dem Felsplateau von Masada nahm. Ähnlich hart gekämpft wurde um Bet Shean, den wichtigsten Handelsknotenpunkt der Antike und eine der bedeutendsten Städte Palästinas, die zirka 25 Kilometer südlich des Sees Genezareth liegt.

In Haifa im Norden Israels befindet sich heute der größte Seehafen des Landes. Außerdem können in dieser drittgrößten israelischen Stadt die Einflüsse von Deutschen in Israel bestaunt werden: Die dortige Deutsche Kolonie wurde 1869 von deutschen, christlichen Templern aus Baden-Württemberg gegründet, die unter Führung ihrer Pfarrer hierher kamen. Sie haben sich unter anderem bei den Steinhäusern am Ben Gurion Boulevard verewigt, bevor sie 1930 als Nazis ausgewiesen wurden. Daneben sollten alle Touristen unbedingt die Aussichtsstraße Louis Promenade entlang fahren, die auch zum oberen Eingang der Hängenden Gärten der Bahai führt.


Text: Anne Kirchberg