Natürlich kann man in einem irischen Pub auch nur an einem Ecktisch sitzen, ein Pint Guinness oder Ale genießen und sehen, was sich so tut – was aber meist ziemlich viel ist. Da wird mit Leidenschaft diskutiert und argumentiert, es wird erzählt und gelacht, fabuliert und philosophiert. Kurz: Die Iren treffen sich gerne im Pub – und das merkt man auch. Selbst als Tourist ist man schnell integriert in den Kreis fröhlicher Zecher, verbaler Raufbolde und fantasievoller Storyteller. Also nichts ist’s mit der Kombination von "Bier" und "in Ruhe trinken".
Die Pubs – eine Erfolgsstory, weltweit sogar. Ein Irish Pub findet sich in jedem Stadtführer, und sei die beschriebene Metropole noch so weit entfernt von der Grünen Insel. Dennoch, die wahren, die echten Pubs, die mit Seele und voller Lebensfreude, die finden sich natürlich nur im Heimatland.
Hier kommen sie oft mit Musik daher, denn ein Publikum, das gut erzählen kann, hebt auch gerne mal die Singstimme. Dann erklingen meist traditionelle Songs und Melodien, das Tempo je nach Gemütslage – mal steinerweichend melancholisch, dann wieder fröhlich und bis in den kleinsten Zeh des Tanzbeins fahrend. Foot Tapping Traditional Music, eben. Die übrigens schweigen muss, wenn Sport übertragen wird, Fußball und Rugby, Hurling und Gaelic Football; eine ernste Sache. Was aber nicht heißt, dass es dann still wird im Pub: Die sportbegeisterten – in diesem Fall meist männlichen – Gäste lassen ihren Emotionen selbstverständlich freien Lauf.
Sie sehen schon: Wer Irland besucht, und dabei die Pubs auslässt, hat definitiv etwas verpasst. Nicht nur, weil frisch gezapftes irisches Bier eine Klasse für sich ist. Auch Genießer kommen bei Muscheln, die direkt aus dem Meer vor der Pubtür stammen, bei einem würzigen Lamb Stew oder einem gegrillten Lachs voll auf Ihre Kosten.
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