Asia-Schlemmerei: Schmeckt nach Meer

Pazifische Whirlpools, atlantische Wellen, Südchinaseegeplätschere. Der Fisch, Lobster oder Krebs, der in den Salzwassertanks des exklusiven Restaurant Yü landet, der hat es – trotz allem – gut getroffen. Ein echter Wasserpark für Speisefische tut sich zwischen Küche und Esstischen des im Hotel Intercontinental in Kowloon gelegenen Fischrestaurants auf: Temperatur und Salzgehalt in den Bassins sind exakt auf den natürlichen Lebensraum der aus allen Weltmeeren importierten Tiere abgestimmt. So bleiben sie bis zum letzten Kiemenzug entspannt. Wahre Gourmets schmecken ihnen das hinterher auch an.

Das Tor der Karpfen

Dass Hongkong zum Thema Seafood immer wieder Überraschendes zu bieten hat, beweist ein Blick auf die Karte des exklusiven Fischrestaurants: Kammmuschel-Ravioli mit Miso-Schaum und Gelbwurz-Karrottenessenz gibt es da, oder Lobster-Tartare mit getrüffelter Zwergbirne. Aber auch Ausflüge in weniger abgehobene Gourmetzonen lohnen sich, so etwa der Abstecher ins östliche Hafengebiet, ins Fischerdorf Lei Yue Mun. Hier wird jeder sofort hungrig – und zwar nach Meer. Sampans, Chinas kleine Holzboote, schaukeln im Wasser, in überdachten Hallen liegen Jakobs- und Zigarrenmuscheln auf grün karierten Tüchern, räkeln sich in Wasserbecken Garnelen jeder Größe. Lei Yue Mun heißt „Tor der Karpfen“ und gilt als Seafood-Geheimtipp der Stadt. Wegen der fischreichen Meerenge, die hier Hongkong Island und den Festlandteil Kowloon ganz nahe zusammenrücken lässt.

Meisterköche mit perfektem Timing

Ist Ihnen das berühmtere, von Lichterketten illuminierte Hafenviertel Aberdeen im Süden von Hongkong Island zu überlaufen, dann können Sie sich hier, im Osten von Kowloon, unters Volk der einheimischen Fischesser mischen, Lokalkolorit inklusive: Ein enges, überdachtes Gassengewirr verbindet die teils auf Pfählen gebauten Restaurants, und das Bestellen erinnert an eine Einkaufsrunde auf dem Fischmarkt. Flink werden die ausgewählten Muscheln, Garnelen, Fische über die Gasse getragen, denn zu jedem Laden gehört ein Restaurant, das die Leckerbissen ebenso gekonnt wie effizient verarbeitet. Hongkongs Köche zeigen sich hier als Meister des perfekten Timings: Der Weg des Fisches vom Herd zum Speisetisch wird zur Garzeit dazugerechnet. Das reichlich darüber geschichtete Lauchgemüse kommt so als essbarer Deckel auf den Tisch.