Kunststätte Bossard

Eine Wundertüte für Kunstfans
Hamburg: Kleine Paradise - Kunststätte Bossard

Vor gut 100 Jahren begann ein Aussteiger in der Heide, seinen Traum zu leben. Die Kunststätte Bossard ist sein Erbe, ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk mit Wohn- und Atelieranlagen in einer wunderschönen Parkanlage.

Mit dem ganzen modernen Mist wollte Johann Michael Bossard nichts zu tun haben. Als im frühen 20. Jh. alle in die Städte zogen, ging er aufs Land. Natur und Kunst, dafür wollte er leben – er träumte von einem autarken Leben auf dem Land im Einklang mit der Natur, von Selbstversorgung und einem Idyll, in dem Künstler zusammenkommen. Und so kaufte der damals 37-jährige Bildhauer und Maler 1911 am Rand der Lüneburger Heide 3 ha Land. Zwischen Tannen und Feldern, fernab vom Lärm der modernen Welt, liegt die Kunststätte noch heute.

Vom Garten bis zum Giebelfenster ist alles genau durchdacht, akribisch bemalt, gemeißelt, geschreinert. Wo Bossard einst sein persönliches Paradies schuf, kommen heute gestresste Städter zur Ruhe. 40 Jahre lang arbeitete er hier, baute ein Atelierhaus für sich und seine Frau Jutta. Er konstruierte einen Kunsttempel, den er mit Mosaiken und schöner Malerei ausgestaltete, schuf Skulpturen und legte einen verwunschenen Garten an. Es ist kaum zu glauben, dass nur vier Hände die vielen Gemälde gemalt, die verspielten Holzpaneele geschnitzt, die Mosaikfliesen verlegt, die vielen Fenster verziert haben sollen. Johann Michael und Jutta Bossard hatten kaum Hilfe.

Die Kunststätte ist das Lebenswerk des Ehepaars. Heute, ein Jahrhundert nach dem Landkauf, ist das noch immer im Originalzustand erhaltene Werk der Bossards ein außergewöhnliches Ausflugsziel für Heidewanderer und für Hamburger, die einen Tag abschalten wollen: Still ist es auf dem Gelände, jeder findet eine Nische zum Alleinsein. Von März bis Dezember werden jeden Sonntag Führungen (3 Euro) durch die Kunststätte angeboten. Nur im Rahmen einer Führung (April–Okt., 5 Euro) können auch die Privaträume des Ehepaars Bossard besichtigt werden. Das 100-jährige Jubiläum ist Anlass einer Dauerausstellung, die sich mit Bossards Studienzeiten und seinen ersten Schritten als freiberuflicher Künstler beschäftigt. Nach Jutta Bossards Tod 1996 wurde das Werk von Johann Michael Bossard und seiner Frau in eine Stiftung überführt. Diese sorgt für den Erhalt und präsentiert in der alten Werkstatt die Werke. Dazu werden Kurse, Aktionstage (auch für Kinder), Lesungen, Konzerte und Vorträge angeboten. Auch Werke anderer Künstler werden im Rahmen von Ausstellungen gezeigt.

Öffnungszeiten

November–Februar: So 11–16 Uhr
März–Oktober: Mi–So 11–18 Uhr

Eintrittspreise

Erwachsene: 8 €
Ermäßigt: 5 €
Besucher unter 18 Jahren: freier Eintritt
 
Mit der regulären Eintrittskarte für Erwachsene kann einmalig das Freilichtmuseum am Kiekeberg besichtigt werden.

Anfahrt

Kontakt: Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, Tel. 04183 51 12, www.bossard.de

Bahn und Rad: R 40 bis Buchholz, ab hier Radweg (ca. 7 km) entlang der Landstraße K 83 über Lüllau zur Kunststätte.

Auto: A 1 bis Abfahrt 42 (Dibbersen) oder A 7 bis Abfahrt 38 (Seevetal-Ramelsloh), ab dann den braunen Schildern zur Kunststätte folgen.

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