Gut gerüstet in den Urlaub: Was muss in die Reiseapotheke?

Wundversorgung für die Reiseapotheke

Ob am Strand, in den Bergen, auf einem Bauernhof oder in der Stadt - auch im Urlaub wird die Haut vielen Gefahren ausgesetzt. Um auf alles vorbereitet zu sein, lohnt sich deshalb ein gut durchdachtes Packen der Reise-Apotheke. Schließlich kann nur so im Verletzungsfall schnell zu den richtigen Heilmitteln gegriffen werden.

Genauso wie im Alltag zählen kleine Schnitt- und Schürfwunden auch im Urlaub zu den häufigsten Hautverletzungen. Falls die Wunde nicht zu tief ist, können sie genau wie Kratzwunden, Quetschungen und leichte Verbrennungen selbst behandelt werden. Jedoch gilt bei einer Selbst-Behandlung: Zuerst gründlich Hände waschen! Anschließend sollte die Wunde sorgfältig mit Trinkwasser oder physiologischer Kochsalzlösung von Schmutz und Fremdkörpern gereinigt und anschließend desinfiziert werden, weshalb entsprechende Sprays in die Reise-Apotheke gehören.

Moderne Medizin: Feuchte Wundheilung

Ist die Wunde trocken bis mäßig nässend, kann mittlerweile jedermann eine professionelle Wundbehandlung auf dem neusten Stand der Wissenschaft durchführen. Hier bevorzugen Mediziner heute die feuchte Wundheilung, da ein solches Wundmilieu den Heilungsprozess positiv unterstützt und eine Schorfbildung vermeidet. Somit sollten Urlauber ein Wundheilpräparat einpacken, das für feuchte Wundheilung sorgt und das im besten Fall Zink und Eisen enthält. Enthält ein solches Gel zusätzlich pflegende (natürliche) Öle und Antioxidantien wie z.B. Vitamin E, werden auch die Wundränder gepflegt und die Regeneration der Haut unterstützt. Die Formulierung sollte hautfreundlich sein, idealerweise hypoallergen, so dass mitreisende Kinder die Creme bedenkenlos verwenden können. Wird ein Produkt gewählt, das gleichzeitig für Schleimhäute geeignet ist, spart man sich zudem Platz in der Reise-Apotheke.

Neue Möglichkeiten der Wundversorgung

Für ein schnelles Ausheilen ohne auffällige Narbenbildung sind moderne Produkte empfehlenswert, die den Anforderungen an die feuchte Wundheilung gerecht werden. Sie sollten in keiner Reiseapotheke fehlen. Moderne hydroaktive Gele spenden kontinuierlich Feuchtigkeit, ohne den natürlichen Sekretabfluss und damit die Selbstreinigung der Wunde zu behindern. Fette Salben und luftundurchlässige Auflagen sorgen hingegen oft für ein okklusives Wundmilieu, die Selbstreinigung ist gestört, das Infektionsrisiko steigt. Entscheidend ist: Die Behandlung mit Creme oder Gel mehrmals täglich wiederholen, um die Wunde dauerhaft feucht zu halten!

Erste Maßnahmen können außerdem bei oberflächlichen Verbrennungen oder Verbrühungen, die bereits ab einer Temperatur von 45°C entstehen, selbst ergriffen werden. Wichtig ist, die betroffene Stelle zu kühlen und ggfs. entstehende Blasen nicht zu öffnen. Kühlende Cremes und Gele unterstützen die Schmerzlinderung und decken freiliegende Nervenendigungen ab, fettende Salben sollten aufgrund eines Wärmestaus vermieden werden.

Neben all den nötigen Medikamenten für die Reise-Apotheke wie Desinfektionsspray, Wundheilgelen sowie Pflastern und Wundauflagen sollte jeder Urlauber vor der Reise seinen Impfstatus überprüfen lassen.

 

Text: Anne Kirchberg